Jedes Fleckchen kann zu einer Oase werden

WZ-interview: Norbert Euwens aus St. Hubert hat bereits zum fünften Mal seine Gartenpforte für Besucher geöffnet.

Herr Euwens, Samstag haben Sie zum fünften Mal ihre Gartenpforte geöffnet. War viel los?

Norbert Euwens: Ich bin sehr zufrieden, ungefähr 80 bis 100 Besucher waren da. Die meisten haben selbst Gärten oder wollen sich einen anlegen. Es gab interessante Gespräche, wir haben uns gegenseitig neue Ideen und Erkenntnisse vorgestellt.

Es gibt also keinen Konkurrenzkampf, wer den grünsten Daumen hat?

Euwens: Nein, viel mehr inspirieren wir uns gegenseitig. Das ist ein Grundsatz: Jeder kann sich anmelden, auch mit einem Vor- oder Kleingarten.

Sie sind seit 2003 dabei. Was hat sie bewogen, mitzumachen?

Euwens: Der Grund war die Euroga 2002, eine dezentrale Gartenschau in NRW, in deren Rahmen die offene Gartenpforte vorgestellt wurde. Ich war sofort begeistert. Wenig später bin ich dem Arbeitskreis offene Gartenpforte beigetreten.

Worauf legen sie bei der Gartengestaltung besonderen Wert?

Euwens: Auf eine bunte Mischung aus hiesigen und exotischen Gehölzen und Pflanzen. Gehölze wie der ostasiatische Sommerflieder blühen bis in den Herbst und locken Schmetterlinge an. Eine wunderschöne Bereicherung, wie die ostasiatische Bartblume, ein Strauch, den Bienen gerne anfliegen. Außerdem ist mir eine naturnahe Pflege wichtig. Den Giersch, der als Unkraut gilt, schneide ich teilweise nur oberirdisch ab. Ich lebe mit diesen Pflanzen, nicht gegen sie. Das spart mir viel Zeit. Ich arbeite im Schnitt nur drei bis fünf Stunden pro Woche im Garten.

Der SPD-Politiker Hermann Mechle macht sich für einen Wanderweg entlang des Kendels stark. Er soll an der Brunnenstraße, direkt vor Ihrem Gartenzaun, enden. Eine gute Idee?

Euwens: Grundsätzlich ja. Sie wird sich aber wohl nicht umsetzen lassen, weil viele Grundstücke am Kendel in privater Hand sind. Ich hätte aber nichts dagegen. Im Gegenteil: Ich würde mich über eine Verwirklichung freuen.

Welchen Tipp geben Sie Garten-Anfängern?

Die Anfänge: 1983/84 zogen der Garten- und Landschaftsarchitekt Norbert Euwens und seine Frau Jutta ins Haus An Eulen 9a in St. Hubert. Dazu gehörten 600 Quadratmeter Garten.

Ausbau: In zwei Schritten wurde die grüne Oase erweitert, indem Euwens Nachbargrundstücke zukaufte. Seit 2001 hat der Garten circa 2500 Quadratmeter Fläche.

Wiesenteich: 2002 legte Euwens einen Wiesenteich an. Mit dem abgetragenen Erdreich modellierte er eine kleine Hügellandschaft im Vorgarten.