Jonglage, Lacher, große Augen

Zirkuszelt statt Klassenzimmer: Die Schüler der Oedter Grundschule zeigten gestern, was sie bei den Artisten gelernt hatten. Dem Publikum gefiel’s.

Foto: Kurt Lübke

Oedt. „Licht an, Vorhang auf und Manege frei“ hieß es gestern für alle 152 Schüler der Oedter Gemeinschaftsgrundschule Am Schwarzen Graben. Eine Woche lang hatten sich die Kinder gemeinsam mit Eltern, Lehrern und den Artisten des „Circus Soluna“ auf ihren großen Tag vorbereitet. Die trickreichen, waghalsigen und spannenden Übungen präsentierten sie im Rahmen von zwei Zirkusvorstellungen.

„Es gab zwölf verschiedene und altersgemischte Workshops, sodass für jedes Kind etwas passendes dabei war“, erzählt Schulleiterin Berrit Liebisch-Wiggert. Nach dem Aufbau des Sternenzeltes am vergangenen Sonntag wurden zunächst aber einige Eltern und Lehrer von den Zirkusmitarbeitern geschult und zu Workshoptrainern ausgebildet. „Die neuen Trainer haben den Kindern dann eine Zirkus-Show geboten. Im Anschluss konnte sich jedes Kind für einen der Workshops entscheiden“, sagt Liebisch-Wiggert.

Mit wieviel Spaß und Freude sich die Kinder auf ihre Aufführungen vorbereitet haben, konnten die Zuschauer gestern in dem großen Zelt erleben, das 320 Menschen Platz bot. Insgesamt wurden rund 620 Karten für beide Vorstellungen verkauft.

Bevor es losging, versprach die Schulleiterin den Zuschauern eine „bombastische Show“. Doch plötzlich wurde sie von zwei Clowns mit der Krankheit „Lampenfieber“ unterbrochen. Dieses konnte aber durch tosenden Applaus schnell wieder geheilt werden. Mit Radschlag und Purzelbaum stürmte eine Artistengruppe mit blau-schillernden Westen die Manege und überzeugte das Publikum mit einer großen Menschenpyramide.

Andere Kinder jonglierten mit Bällen, Tüchern und Tellern. Die Clowns sorgten immer wieder für Lacher, da bei ihren Kunststücken nicht immer alles glatt lief. Für große Augen bei kleinen und großen Zuschauern sorgten nicht nur die Zaubertricks, denn einige Artisten präsentierten auch gefährliche Übungen mit Feuer, Glasscherben und Nagelbrettern — oder aber auf Leitern in luftiger Höhe.

„Diese Zusammenarbeit von Eltern, Lehrern und Kindern lässt die Schulgemeinschaft stärker zusammenwachsen. Alle lernen sich von einer anderen Seite kennen und arbeiten Hand in Hand“, so die Rektorin. „Es ist schön zu sehen, wie sehr die Kinder über sich hinauswachsen, wie selbstständig sie Aufgaben übernehmen und mit wie viel Spaß sie sich in der Manege präsentieren.“