Grefrath. Drei Tage für den Handball-Spirit

Grefrath. · Von Montag bis Mittwoch haben 54 Jungen und Mädchen das Handballcamp der Turnerschaft Grefrath absolviert. Und viel gelernt.

Spaß muss sein beim Training: Chrischa Hannawald (l.) und André Seitz trainierten mit den jungen Grefrather Sportlern beim Handballcamp.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Der Hula Hoop Reifen rollte durch die kleine Halle und die Jungen und Mädchen versuchten, diesen in der Bewegung zu durchqueren. Gar nicht so einfach. Oft blieb der Fuß im letzten Moment doch noch hängen. Aber Claire schlug sich besonders gut und wurde von den anderen Kindern angefeuert. Viermal schaffte sie es durch den Ring und bekam viel Applaus. Ein junger Mitspieler schafft es sogar fünfmal. „Wir hatten mal einen Jungen in der Schweiz, der hat das 13-mal geschafft“, erzählt Trainer David Delp.

Mit ganz viel Spaß erlebten die Kinder in dieser Woche in den Sporthallen am Grefrather Schulzentrum das Handballcamp der Turnerschaft Grefrath. Nach der Premiere im vergangenen Jahr war auch in diesen Herbstferien das Interesse an dem Angebot groß. Der ehemalige Torwart der deutschen Nationmannschaft, Chrischa Hannawald, war dazu in den vergangenen drei Tagen wieder mit seinen Trainerkollegen André Seitz und David Delp in Grefrath zu Gast.

Trainiert werden Muskeln
und Gemeinschaftsgefühl

54 Kinder hatten sich angemeldet. Sascha Knümann, Jugendwart der Turnerschaft Grefrath (TSG), freute sich, dass fast alle Jungen und Mädchen aus dem eigenen Verein kamen. Die TSG ist in der Handball-Jugendabteilung, die mit den Minis ab etwa fünf Jahren startet, gut aufgestellt. „So eine Veranstaltung ist für uns auch eine gute Möglichkeit, die Mannschaften untereinander zu verknüpfen“, sagte Knümann. So entstehe ein guter „Spirit“, das Gemeinschaftsgefühl im Verein werde geweckt. Das funktioniere schon gut, findet Knümann. Das merke man auch daran, dass immer wieder junge Handballer am Wochenende in die Halle kämen, um die Spiele der anderen Teams zu sehen. Unterstützt wird das Camp vom Förderverein der TSG, der das Mittagessen für die Kinder finanziert.

In der kleinen Turnhalle wurden die Acht- und Neunjährigen in den vergangenen Tagen trainiert. Alle waren begeistert bei der Sache. Es mache viel Spaß, sagen Linus, Lennard und Dan, alle neun Jahre alt. Auch wenn die eine oder andere Übung schon anstrengend sei. Wie „90 Grad“. Beim Wandsitzen musste dabei der Handball zehnmal unter den Beinen durchgereicht werden.

In der großen Halle an der Bruckhauser Straße trainierten unterdessen die Großen, die Zehn- bis 14-Jährigen. Auch dort gab es zuweilen rote Köpfe. Zum Beispiel, wenn es vom Seitstütz in den Liegestütz ging. Aber auch in der großen Halle war die Stimmung dabei gut. Ein Spaß zwischendurch war immer drin, aber die Disziplin auch hoch. Wenn es mal etwas lauter wurde, reichte ein kurzer Pfiff.

Liegestütze
als Belohnung

Natürlich drohten auch mal Liegestütze, wenn es zu laut wurde. „Aber ich sehe das nie als Bestrafung. Das ist doch eine Belohnung, wenn man seinen Körper weiterentwickeln kann“, sagte Chrischa Hannawald. Der ehemalige Handball-Profi freute sich, nach einem Jahr wieder in Grefrath zu sein und so sehen zu können, wie sich einige der Teilnehmer des letzten Jahres entwickelt haben. Ihm sei wichtig, dass man als ehemaliger Profi etwas für seine Sportart tut. In den Vereinen hänge alles am meist ehrenamtlichen Engagement der Trainer. „Da sind die Ex-Profis schon in der Verantwortung, den Kindern auch etwas beizubringen.“

Das Training in Grefrath ging für die Jungen und Mädchen von Montag bis Mittwoch immer von 9 bis 16 Uhr. Nachdem das Athletiktraining am Vormittag im Vordergrund stand, wurde es mittags taktischer, am Nachmittag wurde dann viel gespielt. „Und dann sind auch alle schon gut platt“, sagte Sascha Knümann.

Die Vorbereitung eines solchen Camps sei schon immer mit viel Organisationsarbeit verbunden, sagt der Jugendwart. Es lohne sich aber auf jeden Fall. Eine Wiederholung im nächsten Jahr ist daher auch schon wieder eingeplant.