WZ-Serie St. Hubert: Früh aufstehen, um Brötchen und Co. zu backen
St. Hubert · Im Café Poeth arbeiten Bäcker und Konditoren, damit die Gäste dort oder Zuhause lecker frühstücken und Kuchen essen können.
Egal ob man Kaffee zum Frühstück, ein Brötchen für die Arbeit, Brot für Zuhause oder Kuchen für ein Fest braucht – alles das kann man bei Poeth in St. Hubert bekommen. Denn der Betrieb von Heinrich Poeth ist nicht nur Café, sondern auch Bäckerei und Konditorei in einem. Im Rahmen der Serie „Arbeiten, wo andere ihre Freizeit verbringen“ durfte die WZ einen Blick hinter die Kulissen werfen.
Betritt man das Café wird man von den Verkäuferinnen am Tresen freundlich begrüßt. Im vorderen Bereich gibt es eine Vielzahl an Backwaren: verschiedene Brote und Brötchen, liebevoll verzierte Kuchen und Torten. In weniger heißen Jahreszeiten werden außerdem noch Pralinen angeboten – alles aus eigener Herstellung.
Am Morgen, als die WZ zu Besuch ist, sitzen einige Gäste im Café und lassen sich das Frühstück schmecken. An einer Wand hängen Fotos, die auf die Geschichte des Cafés hinweisen. Ursprünglich kommt die Familie von Heinrich Poeth aus Dülken. Schon viele Generationen waren als Bäcker tätig. Der Großmutter von Heinrich Poeth gehörte einst das Café Peerbooms in Kempen.
1948 wurde das Café von Heinrich Poeths Vater in St. Hubert am Marktplatz gegründet. Im Nachhinein wurde des desöfteren umgebaut und erweitert. Hinter dem Laden liegt ein kleiner Garten. Bei schönem Wetter kann man sich dort niederlassen. Die Besonderheit: Es gibt zwei Teiche mit Schildkröten. „Die laufen gerne auch mal über den Boden. Daher sollte man vorsichtig sein, wenn man hier lang geht“, so der Inhaber. Dieses Jahr haben sie Nachwuchs bekommen. Nun sind sogar Babyschildkröten zu sehen.
Hinter der Ladentheke liegt nicht nur der Cafébereich, sondern auch Bäckerei und Konditorei. „Das Schöne ist, dass wir keine Kette sind. Daher wird am gleichen Ort produziert und verkauft. Das ist heutzutage selten“, berichtet Poeth stolz.
Gearbeitet wird an vielen Fronten: Im Laden sind die Verkäuferinnen aktiv. In der Konditorei gibt es eine Konditorin und drei Auszubildende. In der Bäckerei sind ein Bäcker und ein Auszubildender fleißig. „Wenn man hier arbeitet, hat man einen Beruf, bei dem man etwas macht und das Resultat sieht. Das ist nicht in vielen Berufen so“, sagt der Geschäftsinhaber. „Und wenn in der Bäckerei gerade nichts zu tun ist, kann man auch beim Verkaufen helfen“, sagt Bäcker Ibrahim Candan.
Sabrina Lüppertz ist Verkäuferin und also solche nicht nur hinter dem Tresen tätig. Sie ist auch für das Eindecken der Tische und den Service zuständig. Ihr gefällt besonders der Umgang mit Menschen. „Um als Verkäuferin arbeiten zu können, kann man eine Ausbildung zur Restaurantfachfrau machen“, so Heinrich Poeth. Allerdings brauche man nicht unbedingt eine Ausbildung und könne auch im Nebenjob als Verkäufer oder Verkäuferin anfangen.
Um als Konditor oder Bäcker arbeiten zu können, ist aber eine dreijährige Ausbildung erforderlich. Konditorin Meike Romanski ist bei Poeth nicht nur für die Sahnetorten und das Süßgebäck zuständig, sondern hilft auch bei der Ausbildung der angehenden Konditoren. Besonders gut gefällt ihr, dass man saisonal bedingt unterschiedliche Sachen backen und seiner Kreativität freien Lauf lassen kann. „Außerdem ist es schön, dass man immer etwas Leckeres zu naschen hat. Schließlich muss man prüfen, ob die Sachen schmecken.“
Aber damit auch um 6 Uhr morgens schon frische Brötchen da sind, muss früh angefangen werden zu backen. Also ein Beruf für Frühaufsteher, die nichts dagegen haben, in der Nacht mit der Arbeit zu beginnen. Bei Poeth gibt es eine gute Teamarbeit „Jeder hilft einfach, wenn er Zeit hat“, sagt der Bäcker Ibrahim Candan. Das mache die Arbeit einfacher und schöner.