Anregungen zu Planverfahren Solarthermie: Offenlage ab 4. Januar
Kempen · Bürger und Träger öffentlicher Belange können in Kempen Anregungen zu den Planverfahren abgeben.
Nach dem Ja des Stadtrates in Sachen Solarthermieanlage geht die Stadt Kempen Anfang des neuen Jahres in die sogenannte Offenlage. Dann haben Bürger und Träger öffentlicher Belange erneut die Gelegenheit, Anregungen zu den Planverfahren abzugeben. Dabei geht es um die Änderungen von Flächennutzungsplan und Bebauungsplan. Die Offenlage des Flächennutzungsplans und des Bebauungsplans wird nun im Amtsblatt des Kreises Viersen bekannt gemacht. „Der Entwurf für die Änderungen mit Begründung und Umweltbericht und den vorliegenden wesentlichen umweltbezogenen Stellungnahmen liegt vom 4. Januar bis 5. Februar öffentlich aus“, so der Technische Beigeordnete Torsten Schröder. Die Unterlagen können auf der Internetseite der Stadt Kempen eingesehen werden und stehen dort zum Download bereit. Zusätzlich werden die Unterlagen auch im Rathaus ausgelegt bzw. bei Bedarf können die Pläne nach Terminvereinbarung eingesehen werden.
Die Eingaben zu diesen Verfahren werden dann abgewogen, gegebenenfalls in die Planungen aufgenommen oder abgelehnt. „Die Dauer der Bearbeitung hängt natürlich von der Menge und Qualität der Eingaben ab – wenn es ‚normal’ läuft, können wir die abschließenden Beschlüsse durch den Rat der Stadt Kempen noch vor der Sommerpause herbeiführen“, so Schröder. Für die Maßnahme ist darüber hinaus ein Bau-
genehmigungsverfahren erforderlich. Nach erteilter Baugenehmigung wäre ein Baubeginn der Stadtwerke im September durchaus möglich.
Die Solarthermieanlage, die auf einer Fläche am Krefelder Weg entstehen soll, soll durch Sonnenlicht erwärmtes Wasser für die Fernwärmeversorgung liefern. Das soll mehr als 3500 Tonnen CO2 pro Jahr sparen. Im Stadtrat gab es zuletzt eine große Mehrheit. Die drei Landwirte im Rat aus den Reihen von CDU und FDP blieben aber bei ihrer Ablehnung, insbesondere weil die wertvolle Acker-
fläche nicht mehr der Landwirtschaft zur Verfügung stehe. Selbst konnten die drei Vertreter aber aufgrund des durch die Corona-Situation verkleinerten Rates nicht teilnehmen. Auch Stefan Ditzen (BIKK) lehnte die Planungen ab. Es sei keine Transparenz hergestellt worden, teilte er im Nachgang zur Ratssitzung mit. Seine wesentlichen Fragen seien in der Videokonferenz mit den Stadtwerken nicht beantwortet worden. Dazu gehöre unter anderem die Frage nach einer detaillierten Aufstellung des Fernwärmeverbrauchs pro Monat. Die Wärmeerzeugung durch Solarthermie, die in Zukunft einen Anteil von 13 Prozent haben soll, würden ja nicht bzw. nur kaum zur Verfügung stehen, wenn der Bedarf am höchsten ist – also im Winter.
Auch die Grünen-Fraktion hatte sich in der Ratssitzung im November noch kritisch gezeigt und das Fehlen von echten Alternativen bemängelt. Nach den Videokonferenzen stimmten auch die Grünen zu, sehen dies aber lediglich als Einstieg und forderten weitere Maßnahmen zum Klimaschutz.