De Beukelaer De Beukelaer-Aus in Kempen: Gewerkschaft und Betriebsrat wollen kämpfen
Kempen · Nach der Schreckensnachricht über die Schließung der „Prinzenrollen-Produktion“ in Kempen zeigen sich Gewerkschaft und Betriebsrat entsetzt. Und kündigen „erbitterten Widerstand“ an.
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat sich am Montag zur Schließung des Kempener de Beukelaer-Standorts gemeldet. Wie die WZ bereits berichtet hat, soll der Standort mit 270 Mitarbeitern bis 2020 aufgegeben und die Produktion nach Thüringen verlegt werden. Karim Peters, NGG-Geschäftsführer der Region Krefeld-Neuss, schreibt in einer E-Mail: „Die Ankündigung des Unternehmens ist absolut nicht nachvollziehbar und wirtschaftlich völlig ungerechtfertigt. Die Keksproduktion in Kempen ist sehr effizient und außerdem profitabel. Offenbar will die Firma mit der Verlagerung vor allem eines erreichen: Noch mehr Profit. Die Pläne werden deshalb unseren erbitterten Widerstand erfahren.“
Betriebsrat: Den Kempenern bei de Beukelaer will man die „berufliche Existenz“ nehmen
Auch Detlev Büschges, Betriebsratsvorsitzender in Kempen, wird zitiert: „Genügend Fläche wäre da und auch der Draht zur örtlichen Politik ist sichergestellt. Gefehlt haben jegliche Gespräche zu einem Um- oder gar Ausbau. Kurzum: Es war nicht gewollt. Jetzt will man uns Kempenern Arbeitsplätze in Thüringen anbieten. Menschen sollen aus ihrem sozialen Umfeld gerissen werden, ihre Familien, ihre Nachbarschaften und ihre Vereine zurücklassen und mit Griesson in Kahla ein neues Leben beginnen.“ Und weiter: „Die Kempener, die täglich die Prinzenrollen produzieren, sind sozial hoch engagiert und aktiv. Jetzt will man sie in den Thüringer Wald schicken, ihnen die berufliche Existenz nehmen.“
Das Betriebsratsgremium müsse nun umfassend informiert werden – dazu soll es nach WZ-Informationen am gestrigen Montag eine Betriebsversammlung gegeben haben – und alle noch offenen Fragen zu den Unternehmensplänen sollen ausführlich beantwortet werden. Büchges sagte weiter laut NGG, dass vor allem aber Betriebsrat und Gewerkschaft mögliche Alternativen zur Schließung und zu den geplanten Entlassungen prüfen wollen, bevor man an Sozialplanverhandlungen denke.
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