40 Prozent mehr Anmeldungen als 2022 Halbzeit für den Ferienspaß in Kempen
Kempen · Das Kinderlieder-Mitmach-Theater Lila Lindwurm war am Dienstag zu Gast in St. Hubert.
(biro) Um mit dem eigenen Körper einen Blumenkohl darzustellen, braucht man einen dicken Bauch. Also: Arme und Hände nach vorn strecken, zum Ring formen, leicht mit dem Oberkörper dazu wackeln – und dann den Gemüsetanz tanzen.
Auf den Blumenkohl folgt die Porreestange (Arme anlegen, Wangen einziehen, sich schmal machen) und die Erbse (sich klein machen). 42 Mädchen und Jungen sind an diesem Morgen auf dem Schulhof der Gemeinschaftsgrundschule St. Hubert konzentriert bei der Sache, als Kinderliedermacher Andreas Orth mit den Kindern den Gemüsetanz einstudiert.
Es ist Halbzeit für den diesjährigen Ferienspaß in Kempen – das Betreuungs- und Spielangebot, das die Stadt für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren anbietet. Der Ferienspaß findet über die ganzen Sommerferien an insgesamt vier Standorten statt, je drei Wochen parallel an zwei Standorten. In den ersten drei Ferienwochen gab es den Ferienspaß in der Offenen Ganztagsschule (OGS) der Gemeinschaftsgrundschule St. Hubert sowie in der OGS der Astrid-Lindgren-Schule, in der zweiten Ferienhälfte wird in der OGS der Regenbogenschule und in der OGS der Gemeinschaftsgrundschule Tönisberg gespielt, gebastelt, getobt. Hatte die Stadtverwaltung zunächst einige Kritik aus Politik und Elternschaft für ihr neues Konzept einstecken müssen, zeigen Anmeldezahlen und Feedback von Kindern und Eltern inzwischen aber, dass der Ferienspaß auch mit neuem Konzept gut angenommen wird: Insgesamt gab es in diesem Jahr 835 Anmeldungen, das waren rund 40 Prozent mehr als im vergangenen Jahr, als 591 Kinder teilnahmen. „Es gab die Sorge, dass es sich für die Kinder wie Schule anfühlen würde, wenn sie auch in den Ferien in die Schule gingen“, sagt Schulsozialarbeiterin Michaela Haffmanns: „Doch das ist nicht so. Die Kinder nehmen es als Ferienspaß wahr, auch durch das bunte Programm und die Ausflüge.“
Kinderliedermacher Orth ist nur ein Highlight von vielen in diesem Jahr: In der Holzwerkstatt werden kleine Flugzeuge und Autos aus Holz gebastelt, die Kinder bemalen Steine und Käppis, verzieren Jutetaschen mit Motiven, basteln mit Bügelperlen, flechten Armbänder, spielen Fußball oder gehen auf Schnitzeljagd. Mittwochs stehen Ausflüge auf dem Programm, unter anderem ins Bobbolandia in Grevenbroich, ins Freilichtmuseum in Grefrath, zum Abenteuerspielplatz in Wachtendonk.
Um zu erfahren, wie das Angebot Kinder und Eltern gefallen hat und was verbessert werden könnte, will die Stadt ein Feedback einholen – von den Kindern vor Ort, von den Eltern per Fragebogen, der den Eltern nicht nur per E-Mail zugeht, sondern auch auf der Stadtseite zur Verfügung gestellt wird.