Mobilität in Kempen FDP gegen Bau von Fahrradparkhaus am Bahnhof

Kempen · Neben dem Bahnhof in Kempen soll ein Fahrradparkhaus gebaut werden. Über ein Million Euro dafür gibt es vom Bund. Aktuell laufen die Planungen dazu im Rathaus. Doch nun kommt von der FDP Kritik an dem Vorhaben.

Neben dem Kempener Bahnhof soll ein Fahrradparkhaus gebaut werden. Dort gibt es heute schon Fahrradständer.

Foto: Birgitta Ronge

(biro) Die FDP spricht sich gegen den Bau des neuen Fahrradparkhauses aus, das mit 1,2 Millionen Euro vom Bund gefördert werden soll. „Das sind 75 Prozent Förderbeitrag, und die restlichen 25 Prozent, das heißt 400 000 Euro, sind vom Kempener Haushalt zu tragen“, teilte die FDP am Montag mit und übte Kritik: Bei dem Fahrradparkhaus handele es sich „um ein überdimensioniertes Projekt, das angesichts bereits vorhandener und tagsüber leer stehender Stellplätze nicht notwendig ist“. Ein solches Vorhaben „nur wegen der Fördermittel durchzuführen, ist wirtschaftlich unsinnig und kurzsichtig“, so der FDP-Fraktionsvorsitzende Bernhard Lommetz: „Wir fordern stattdessen eine vernünftige Planung, die den tatsächlichen Bedarf berücksichtigt und effizient mit den Ressourcen umgeht.“ Des Weiteren sollten die finanziellen Mittel in sinnvollere Infrastrukturprojekte investiert werden, die den Bürgern direkt zugute kämen und die Lebensqualität in Kempen nachhaltig verbesserten. Der derzeitige Plan für das Fahrradparkhaus berücksichtige weder die aktuellen Bedürfnisse noch die langfristige wirtschaftliche Tragfähigkeit, hieß es von den Freien Demokraten: „Nach mehrfacher Prüfung der Belegung der aktuellen Fahrradstellplätze am Kempener Bahnhof stellten wir zudem fest, dass diese nicht annähernd ausgelastet sind. Insbesondere die Abstellmöglichkeiten an der Schorndorfer Straße sind nur dürftig genutzt. 1,6 Millionen Euro für ein neues Fahrradparkhaus mit geplanter Kapazität von 230 Rädern bedeutet pro Fahrradstellplatz circa 7000 Euro.“ Auch in Anbetracht dessen, „dass die Gelder aus dem Bundeshaushalt kommen, kann und darf man so nicht mit den Steuergeldern der Bürger umgehen“, meint die FDP. Zudem seien die Folgekosten, die durch den Betrieb des Fahrradparkhauses entstehen und die der Kempener Haushalt trage, nicht berücksichtigt. Die angespannte Haushaltslage erlaube es nicht, sich freiwillig weitere unnötige Kosten aufzuladen. Außerdem sei fraglich, wie viele der aktuell dort stehenden Fahrräder Dauerparker seien.

(biro)