Ausbildung in Grefrath Veredelte Textilien made in Grefrath

Grefrath · Bei der Firma Nova-Textilveredlung in Grefrath werden Stoffe für den Messebau und das Militär veredelt.

Auszubildender Lenny Noah Weihnacht (links) macht gemeinsam mit Produktionsleiter Daniel Limanski Werbung für den Beruf des Textillaboranten.

Foto: male

In der Werkshalle An der Plüschweberei in Grefrath laufen Stoffrollen auf riesigen Maschinen, um dort bearbeitet und veredelt zu werden. Konzentrierte Betriebsamkeit herrscht in der Werkshalle wie auch im Labor vor, wo der Auszubildende Lenny Noah Weinacht seinen Arbeitsplatz hat. Der junge Mann ist im dritten Ausbildungsjahr zum Textillaboranten und war schon als Schüler „chemieafin“.

„Nach dem Schulabschluss habe ich mich bei der Agentur für Arbeit über Möglichkeiten im Chemiebereich informiert und ein Praktikum bei der Firma Nova Textil-Beschichtung gemacht“, sagt Weinacht. Schon damals seien seine Erwartungen weit übertroffen worden und er habe sich für die Ausbildung beworben und sei genommen worden. Der persönliche und familiäre Umgang unter den Mitarbeitern, das gebräuchliche „Du“ und natürlich seine Arbeit begeistern ihn. Sie sei vielfältig und abwechslungsreich. „Wir entwickeln neue Rezepturen auf Basis von Kundenwünschen im Labor und sorgen natürlich auch für die Qualitätssicherung der Produkte“, beschreibt der junge Auszubildende seine Aufgaben.

Betrieb übernimmt die Kosten
für die Meisterschule

Auch die Rohstoffkontrolle müsse gemacht und Muster zum Beispiel auf Blickdichte, Luftdurchlässigkeit und Flammstabilität überprüft werden. Die Kontrollen seien ein ständiger Prozess und bestimmten den Arbeitsalltag von sieben bis 15 Uhr.

Neben seiner praktischen Tätigkeit im Labor muss der 22-Jährige natülich auch die Berufsschule im Blockunterricht besuchen. Da der junge Laborant seine Ausbildung verkürzen wird, ist er mit dieser bereits im Dezember fertig. „Natürlich lassen wir so einen guten, jungen Mann nicht einfach gehen, sondern übernehmen ihn selbstverständlich“, betont Produktionsleiter Daniel Limanski zum weiteren beruflichen Werdegang des Textillaboranten.

Berufsbegleitend will Weinacht seinen Meister machen und verbindet in dreizehn Monaten Arbeit und Meisterschule. Auch hier zeigt sich der Betrieb wieder kooperativ und übernimmt die Kosten für die Meisterschule.

Das Unternehmen ist an weiteren Auszubildenden interessiert. „Wir suchen junge Frauen oder Männer, die bei uns im Betrieb eine Lehre machen wollen“, sagt Limanski. Sie sollten Mittlere Reife, Abitur oder Fachabitur haben und mathematische Kenntnisse sowie Interesse an Textilien und Chemie haben. Auch „eine neugierige Grundeinstellung für Neues“ sehe Limanski sehr gerne. „Wir veredeln hier in erster Linie technische Textilien für den Messebau, Werbebanner – Drop- und Beachflags – und für das Militär. Dabei geben die Kunden vor, in welcher Form der Stoff mit chemischen Zusätzen veredelt werden soll, ob er als zecken- und Mückenschutz ausgestattet werden oder besonder reißfest oder schwer entflammbar sein soll.“ Auch der Schiffsverkehr und die Luftfracht greifen auf das Know-how der Grefrather Firma zurück.

40 Mitarbeiter sind für das 1999 gegründete Unternehmen tätig, das seit dem 1. Februar 2024 von den beiden Geschäftsführern Oliver Hurz und Bastian Schreurs geleitet wird. „Wir haben hier kurze Entscheidungswege“ erzählt Limanski. Er ist selbst erst 23 Jahre alt und hat dadurch auch einen guten Zugang zu den jungen Leuten. „Wir freuen uns auf Interessenten für das Labor und auch als Maschinen- und Anlagenführer. Diese zweijährige Ausbildung kann durch den Produktveredler ausgebaut werden. Solch einen Weg habe auch er bestritten und sei nun Produktionsleiter in der Firma, in der nach seiner Aussage ein gutes Betriebsklima herrsche, Sommerfeste und Weihnachtsfieiern gemeinsam gefeiert werden und gerade auch für die Auszubildenden Fahrkosten übernommen oder das Deutschland-Ticket finanziert würden. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels sei es auch Ziel der Firma, die jungen Laboranten oder Maschinenführer schließlich zu übernehmen. „Wenn einer oder eine Spaß an der Arbeit und unserer Firma hat und dies durch gute Leistungen im Betrieb und in der Schule zeigt, freuen wir uns auf eine Übernahme“, sagt Limanski.