Kempen und Wambrechies Städtepartnerschaft gefestigt
Kempen · Eine Kempener Delegation besuchte jetzt die französische Stadt Wambrechies. Warum vor allem auf kultureller Ebene der Austausch ein Erfolg war.
Kempen und Wambrechies – im Oktober jährt sich der Gründungstag dieser Städtepartnerschaft zum 50. Mal. Deshalb reisten jetzt rund 70 Kempenerinnen und Kempener mit Bürgermeister Christoph Dellmans (parteilos) nach Frankreich, wo sie von den Gastgebern um Bürgermeister Sébastien Brogniart empfangen wurden. Bereits im Juli hatten Bürger aus Wambrechies Kempen besucht.
Die am Rand der Metropolregion Lille nahe der belgischen Grenze gelegene Gemeinde mit circa 10 000 Einwohnern machte mit ihrem Ensemble aus altem Rathaus, der Pfarrkirche, dem kleinen Hafen am Deûle-Kanal und einem kürzlich wiederhergestellten, als Kulturzentrum genutzten Schloss samt großer Park- und Gartenanlage einen einladenden Eindruck. Alte Industrieanlagen, die restauriert und neu genutzt werden, zeugen von einer bedeutenden wirtschaftlichen Vergangenheit und einer gelungenen Transformation.
Davon konnten sich die Gäste während einer Bootstour auf dem Kanal überzeugen. Darüber hinaus bestanden im Rahmen der „Journées du Patrimoine“ (vergleichbar mit dem Tag des offenen Denkmals) zahlreiche kulturelle Angebote. Mitglieder des Fotoklubs Wambrechies stellten im Schlosspark großformatige Ansichten aus Kempen aus, die während des Besuchs im Juli entstanden waren.
Im Gegenzug fanden nun Mitglieder des Fotoforums Kempen in Wambrechies reichlich Motive. Im Tanzpavillon des Parks traten die Folkloretanzgruppe De Klompjes aus Wambrechies und die Kempener Stadtgarde auf. Die Boule-Klubs aus beiden Städten trafen in freundschaftlichem Wettkampf aufeinander. Der rege Austausch von Vereins- und Verbandsvertretern sollte dazu dienen, die Bande zwischen beiden Gemeinden in Zukunft noch enger zu knüpfen. Beide Bürgermeister wurden nicht müde, die völkerverbindende Funktion der Partnerschaft zu betonen. Als Erinnerung an das Jubiläum überreichte man einander Geschenke: Von deutscher Seite gab es eine von der Kempener Firma BDM hergestellte Kerzensäule, die Gegenseite revanchierte sich mit einer Gedenktafel, für die ein Platz an der Wambrechiesstraße angedacht ist.
Die gemeinsame Geschichte soll schon bald fortgeschrieben werden: Geplant ist, dass Schülerinnen und Schüler aus Wambrechies mit ihren eigenen Fackeln am Kempener Martinszug teilnehmen.