Kempen: Hagelkreuz-Bus - Es hakt noch

Seit ein paar Tagen pendelt die Buslinie 063 durchs Hagelkreuz. WZ-Reporterin Katharina Pauli testete das neue ÖPNV-Angebot.

Kempen. Noch müssen sich die Kempener erst daran gewöhnen, dass ihnen jetzt im Wohngebiet Hagelkreuz drei zusätzliche Bushaltestellen zur Verfügung stehen. "Bis jetzt ist dort noch keiner ein- oder ausgestiegen", wusste ein Busfahrer der neuen Linie 063 mitzuteilen.

"Bis jetzt ist noch nicht viel los", fügte der Busfahrer hinzu. Der 46-Jährige fährt die Strecke vom Kempener Bahnhof über Wachtendonk und Straelen bis zum Gelderner Bahnhof - 52 Minuten dauert die Tour.

"Im Hagelkreuz muss den Anwohnern wohl erst mal bewusst werden, dass die drei zusätzlichen Haltestellen existierten", befand er. Das könne noch etwas dauern.

Zum Schmunzeln brachte den ehemaligen Dachdecker eine Gruppe Jugendlicher: Sie waren in Wachtendonk zugestiegen und bis nach Kempen gefahren - um dann am Ende den Bus in Straelen zu verlassen. "Die fahren eben gerne ein bisschen rum", erklärte der Mann am Steuer des Busses.

Jugendliche der umliegenden Schulen bilden werktags den Schwerpunkt der Fahrgäste. Für sie fährt zusätzlich zu der Linie, die fünf Minuten nach der vollen Stunde den Bahnhof in Kempen verlässt, noch ein zusätzlicher Bus mittags zur halben Stunde.

Zu den ersten Fahrgästen der neuen Linie 063 gehörte auch eine ältere Dame aus Wachtendonk. "Ich steige immer am Friedensplatz in Wachtendonk ein und nehme dann in Kempen den Zug nach Krefeld", sagte sie.

Dort hilft sie täglich einer älteren Dame im Haushalt. Ihrer Meinung nach gibt es aber auch Nachteile bei der neuen Verbindung: "Bei der Hinfahrt passt das mit der Bahnfahrt nach Krefeld nicht mehr so gut - ich muss jetzt länger am Kempener Bahnhof warten."

Die Nutzerin des Bären-Tickets (ab 60 Jahre) freut sich hingegen darüber, dass sie auf der Fahrt nach Geldern nicht mehr in Straelen in einen anderen Bus umsteigen muss: "Das klappt jetzt besser."

Diese Verbesserung kann ein weiterer Busfahrer der Linie 063 bestätigen: "Früher musste man mit der 063 bis nach Wachtendonk fahren und konnte erst nach einer langen Wartezeit die 069 über Straelen bis nach Geldern nehmen.

Das ist für die Leute jetzt auf jeden Fall besser", meint der 31-jährige Tönisvorster. Und fügt hinzu: "Statt zweieinhalb Stunden dauert die Fahrt jetzt nur noch knapp eine."