Für junge Menschen gibt es schon viele Angebote zur Berufsorientierung. Warum dann die Jugendberufsagentur für Kempen?
Jugendberufsagentur neu in Kempen Die richtige Beratung zum Weg in den Job
Interview | Kempen · Die neue Jugendberufsagentur in Kempen bietet Beratung für Jugendliche im Übergang zwischen Schule und Beruf.
(biro) In Kempen gibt es jetzt ein neues Angebot für junge Leute: Im Haus für Familien „Campus“ können sich einmal im Monat Jugendliche und junge Erwachsene beraten lassen, die im Übergang zwischen Schule und Beruf viele Fragen haben – und nicht für jede Frage zu einer anderen Institution oder Behörde laufen wollen. Möglich macht das ein Zusammenschluss von Stadt Kempen, Jobcenter und Agentur für Arbeit. Am Donnerstag unterzeichneten Kempens Bürgermeister Christoph Dellmans (parteilos), Franz-Josef Schmitz, Geschäftsführer des Jobcenters Kreis Viersen, und Sarah Borgloh, Vorsitzende der Geschäftsführung bei der Agentur für Arbeit Krefeld-Kreis Viersen, die Kooperationsvereinbarung. Für wen das neue Angebot gedacht ist und was es bringen soll, erklärt Schulsozialarbeiter Jonas Straeten, der auch den Jugendtreff Mounty in Tönisberg leitet.
Jonas Straeten: Das stimmt, es gibt sehr viele Angebote, von vielen verschiedenen Institutionen. Aber sie sind an unterschiedlichen Standorten – für Jugendliche ist das oft eine Rennerei, hin und her zwischen den einzelnen Institutionen und Behörden. Das macht es nicht gerade leicht, die Motivation oben zu halten. Deshalb haben wir gesagt: Wir gehen dorthin, wo die Jugendlichen sich aufhalten: in die Jugendtreffs. Dort stehen wir als Ansprechpartner zur Verfügung, um rundum zu all den Fragen zu beraten, die Jugendliche im Übergang zwischen Schule und Beruf haben. Es geht ja nicht nur darum, die richtige Ausbildung zu finden. Der eine braucht eine eigene Wohnung, die andere bekommt vielleicht ein Kind. Für all das müsste man sonst verschiedene Stellen kontaktieren. Durch die Jugendberufsagentur hat man die Ansprechpartner an einer Stelle, sucht an einem Tisch gemeinsam nach einer individuellen Lösung.
Ist es für Jugendliche heute schwieriger als früher, den für sie richtigen Weg zu finden?
Straeten: Das Angebot ist mit der Zeit immer größer geworden, es gibt viele Ausbildungswege und Studiengänge, in denen man sich spezialisiert. Das macht es natürlich schwieriger, herauszufinden, was passt. Hinzu kommt: Die zwei, drei Jahrgänge, die in der Corona-Pandemie kaum Möglichkeiten hatten, sich beruflich zu orientieren, sind jetzt mit großen Herausforderungen konfrontiert. Einige sind dabei auch auf der Strecke geblieben.
Kann man einfach kommen, oder muss man sich anmelden?
Straeten: Wer eine Frage hat, kann sich an die Kollegen in den Jugendtreffs wenden, sie stehen als erste Ansprechpartner immer zur Verfügung. An jedem vierten Dienstag im Monat bieten wir als Pädagogen gemeinsam mit Beratern vom Jobcenter und der Arbeitsagentur Sprechstunden im „Campus“ am Spülwall an. Für die Sprechstunde zwischen 13 und 15 Uhr muss man sich anmelden, zwischen 15 und 17 Uhr kann man aber auch spontan und ohne Anmeldung vorbeikommen.
Kontakt Eine Anmeldung für die Sprechstunde der Jugendberufsagentur ist per E-Mail an jobcenter-kreis-viersen.JBA@jobcenter-ge.de, per Telefon unter 02162/2661333 oder vor Ort in den Jugendtreffs jederzeit möglich.