Wo Bürger bald Obst pflücken können Landwirte legen Streuobstwiese an St. Peter an
Kempen · (tre) Es dauert zwar noch ein bisschen, bis die Bäume tragen werden, aber der Anfang ist gemacht: Auf einer städtischen Fläche, direkt neben der Kita „Pusteblume“ An St. Peter 54, ist eine Streuobstwiese entstanden.
Im Frühjahr pflanzten die Kempener Landwirte Stefan Küppers und Christian Buschhaus zusammen mit ihren Familien die Hochstämme stellvertretend für die Kempener Landwirte. Alle Obstbäume gingen an. Nun wurde die neue Streuobstwiese mit ihren Apfel-, Birnen-, Pflaumen- und Kirschbäumen offiziell präsentiert.
Die Idee zu der Aktion entstand aus den Lichterfahrten der Landwirte heraus. Mit den Lichterfahrten unter dem Titel „Ein Funken Hoffnung“, bei denen die Landwirte mit lichtgeschmückten Traktoren im Dezember durch die Straßen fuhren, wollten die Landwirte im Corona-Zeiten ein Zeichen der Hoffnung setzen. Zeitgleich wollten sie damit aber auch auf die Problematiken hinweisen, mit denen die Landwirtschaft zu kämpfen hat, angefangen von immer größeren und praxisfernen Auflagen bis hin zu wachsenden bürokratischen Hürden.
„Wir wollten zudem ein weiteres Zeichen mit Nachhaltigkeit setzen und hatten die Idee einer Streuobstwiese“, sagt Stefan Küppers. Die Stadt Kempen wurde angesprochen und nahm den Vorschlag auf. Sie stellte die 3274 Quadratmeter große Fläche, die bis dato lediglich eine Wiese war, zur Verfügung. Aus gespendeten Geldern für die Lichterfahrten sowie Eigenmitteln erwarben die Familie Küppers und Buschhaus die Obstbäume, pflanzten und pflegten die Bäume über den Sommer. „Wir sind unter anderem mit Wasserfässern vorgefahren, um zu bewässern“, berichtet Nadine Küppers. Von Seiten der Stadt stellte der Baubetriebshof eine Bank sowie eine überdachte Stellwand mit Informationen zum Projekt auf. „Im Frühjahr folgt auf der anderen Seite der Wand noch eine weitere Info zu den Obstbaumsorten“, sagt Kempens Bürgermeister Christoph Dellmans (parteilos).
Er hob beim offiziellen Termin am Donnerstag noch einmal die Bedeutung der Landwirtschaft hervor. „Ich stehe hundertprozentig hinter der Landwirtschaft.
Wir dürfen nie vergessen: Sie sichert unsere Ernährung“, so Dellmans. Die Anlage wollen die Stadt und die beiden Landwirtschaftsfamilien künftig gemeinsam pflegen. Jeder Bürger kann auf der Bank an der Wiese Platz nehmen und künftig auch in haushaltsüblichen Mengen Obst ernten.
Des Weiteren ist geplant, das auch die Kinder aus Kitas und Grundschulen der Streuobstwiese einmal einen Besuch abstatten, um zu erfahren, was wie und wo wächst. „Nur so erfahren Kinder, wie wertvoll die Landwirtschaft für uns ist“, sagt Bürgermeister Dellmans.