Was Frauen und Barcodes miteinander zu tun haben Martin R. Becker stellt im Atelier an der Moosgasse aus
Kempen · Im Rahmen ihrer Ausstellung „in between“ gibt Ingrid Filipczyk auch Künstlerkollegen die Möglichkeit, in ihrer Ateliergalerie ihre Werke zu zeigen. Jetzt stellt Martin R. Becker aus Krefeld einige Arbeiten aus seiner Barcode-Serie aus.
(b-r) Ab Donnerstag, 30. März, hängen an den Wänden der Kempener Ateliergalerie Dreivier Hildegard, Gabriele, Sonja, Magdalena und Claire: Zu sehen sind die leuchtenden Blüten von Taglilie, Eibisch und anderen hinter waagerechten schwarzen Linien. „In between“, also „dazwischen“, lautet das Motto der Ausstellung mit Arbeiten von Ingrid Filipczyk, die sie seit Mitte Februar in ihrer Produzentengalerie Dreivier an der Moosgasse 9 in Kempen zeigt. Seit Anfang März kommt ihr dort einiges „dazwischen“. Mit Absicht: Einen Teil der Galerie stellt Filipczyk Künstlerkollegen und Kolleginnen für jeweils zwei Wochen zur Verfügung: „In diesem offenen Raum können die eingeladenen Künstler die Ideen, die ihnen am Herzen liegen,
vorantreiben.“
Der in Krefeld lebende Künstler Martin R. Becker zeigt bis 15. April mit den genannten Frauen fünf Arbeiten aus seiner Barcode-Serie. Damit verarbeitet Becker künstlerisch die Strich-Codierung, die den Menschen überall im Alltag begegnet. Die Namen der Frauen sind in den Strichcode übersetzt und um 90 Grad gedreht. In diese Anordnung von unterschiedlich breiten Linien montiert Becker die Fotografie einer Blüte. Sie stehen stellvertretend für Frauen, denen er begegnete und die ihn aufgrund ihrer Leistung beeindruckt haben. Intuitiv wählt Becker eine passende Blüte für die jeweilige Frau aus. Bis auf die Erwähnung ihres Namens bleiben sie anonym. Wie eine Jalousie ziehen sich die Balken des Strichcodes über die Blüten. Doch nicht ganz: An einigen Stellen schiebt sich ein Blütenblatt keck durch die Lamellen wie ein Zeichen für den „Freiheitsdrang von den Frauen, die sich ihre Rechte holen“, so Becker.
Die Ausstellung wird um 19 Uhr eröffnet. Michaela Plattenteich, die auch einen Text im Katalog zur Ausstellung schrieb, wird die Einführungsrede halten. Die Ateliergalerie Dreivier ist donnerstags und freitags von 15 bis 18 Uhr und samstags von 11 bis 14 Uhr geöffnet.