Bildung in Kempen Wie aus Grundschülern kleine Forscher werden

Kempen · Um im Unterricht naturwissenschaftliche Experimente durchführen zu können, schafften die Grundschule Wiesenstraße und die Regenbogenschule sogenannte Technik-Türme an. Der Lions Club Kempen und die Fördervereine der Schulen unterstützten das Projekt.

Am Freitagmorgen konnten die Schüler das neue Experimentiermaterial schon testen.

Foto: Norbert Prümen

(janj) Der kleine Propeller will sich nicht drehen. Zumindest noch nicht. Denn um das kleine Wasserkraftwerk hocken hoch konzentrierte Drittklässler, die Schläuche umstecken, Kabel in anderer Reihenfolge verbinden und alles daran setzen, dass das Experiment klappt. Dass solche naturwissenschaftlichen Phänomene nun im Sachunterricht spielerisch ausprobiert werden können, ist Dank des Lions Clubs Kempen und der Fördervereine der katholischen Grundschule Wiesenstraße und der Regenbogenschule nun möglich.

„Wir sind sehr dankbar für die vielen Experimentiermaterialien und werden sie gut in den ersten bis vierten Klassen einsetzen“, sagt Stefan Ungruhe, Schulleiter der Grundschule Wiesenstraße. Es gibt viele verschiedene Experimente; die Anleitungen dafür sind ganz bewusst nicht detailliert. „Als Team muss man sich herantasten, warum etwas nicht funktioniert. Ds ist manchmal auch ein leicht chaotischer Prozess, aber das ist auch gewollt“, sagt der Leiter der Regenbogenschule, Philip Herz.

Programmieren gehört ebenfalls dazu. Und so laufen die kleinen Bienen – Bee-Bots – wie von Zauberhand los. „Die haben wir vorher programmiert“, erklärt die neunjährige Stella. Ihr und den anderen Kindern sind solche Projekte eine willkommene Abwechslung zum „normalen“ Unterricht, wie die Schülerinnen und Schüler berichten.

Die „Technik-Türme“ anzuschaffen, war ein großer Wunsch der beiden Grundschulen. Mit einem Warenwert von je fast 5000 Euro sind beide dankbar für die Unterstützung seitens des Lions Clubs Kempen mit einer Spende von 6500 Euro. Den Rest haben die Fördervereine der Schulen gestemmt. „Es wird zu wenig im Bereich der Technik getan, deswegen war es uns ein Anliegen, das zu fördern“, sagt Günter Naasner, Präsident des Lions Clubs Kempen. Alle Materialien sind in einem großen Schrank, der aussieht wie ein Turm, in entsprechenden Boxen untergebracht. „Natürlich gibt es auch Experimente, wo Material verbraucht wird, das kaufen wir dann halt neu, man kann es auch über den Anbieter bestellen“, sagt Ungruhe.

„Das macht total viel Spaß. Wir müssen unsere Druckkraft nutzen, um Strom zu erzeugen, aber dafür müssen auch alle Voraussetzungen erfüllt sein“, sagt Taylan (9) begeistert und drückt die Spritze so fest er kann, damit das Wasser auch durch das Kraftwerk fließen kann.

Je nach Thema können die ganzen Materialien im Sachunterricht zielorientiert eingesetzt werden, sollen so die Naturwissenschaften bereichern und Kinder für technische Themen begeistern. Die Astrid-Lindgren-Grundschule verfügt bereits über die „Technik-Türme“. Jetzt können auch die anderen beiden Grundschulen in Kempen mit wissenschaftlichen Projekten voll durchstarten.

(janj)