Staatsanwaltschaft prüft Gutachten Polizei hat Ermittlungen zu Chemie-Unfall bei Byk in Kempen abgeschlossen
Kempen · Nach der Explosion in einem Chemie-Tank und dem anschließenden Brand bei Byk-Chemie in Kempen wird weiterhin nach der Ursache geforscht. Das Unternehmen will bald die Produktion aufnehmen.
(biro) Auch gut anderthalb Monate nach dem verheerenden Brand auf dem Gelände von Byk-Chemie im Kempener Industriegebiet Am Selder ist noch immer nicht klar, wie es zu der Explosion in einem Tank mit Chemikalien und anschließend zum Brand kommen konnte. Einen technischen Defekt konnte man als Ursache ausschließen, das bestätigte ein Sprecher der Kreispolizeibehörde auf Anfrage unserer Redaktion. Auch ein strafrechtlich relevantes Verhalten habe man ausschließen können. Die Polizei habe die Ermittlungen zur Brandursache inzwischen abgeschlossen und die Ergebnisse der Staatsanwaltschaft Krefeld zur Verfügung gestellt. Dort dauere die Prüfung des Gutachtens noch an, so eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft.
„Es sind noch mehrere Gutachten in Arbeit“, berichtete eine Sprecherin von Byk-Chemie am Dienstag auf Anfrage. Auch das Unternehmen habe noch keine Erkenntnisse, wie es zu der Explosion habe kommen können. „Wir sind sehr daran interessiert, herauszufinden, wie das passieren konnte“, versicherte die Sprecherin. Bei dem Großbrand im Industriegebiet waren rund 250 Wehrleute aus der gesamten Region im Einsatz, in der Folge beschäftigten sich Gutachter und Sachverständige mit der Ermittlung der Brandursache, untersuchten die Brandstelle. Kempens Bürgermeister Christoph Dellmans (parteilos) lobte in der jüngsten Sitzung des Stadtrats, in der Wehrführer Franz-Heiner Jansen von den Aufräumarbeiten berichtete, die Zusammenarbeit mit der Firma Byk-Chemie: Diese habe alles zugänglich gemacht, das Unternehmen sei sehr offen gewesen.
Jansen konnte dem Stadtrat auf eine Anfrage der Grünen hin berichten, dass Messungen negativ verlaufen seien, das Löschwasser aufgefangen worden sei. Er berichtete auch von Übungen, die die Feuerwehr regelmäßig in so genannten Störfallbetrieben durchführe. In diesem Bereich wolle die Wehr künftig mehr tun, die Ausbildung der Wehrleute intensivieren, so Jansen. Die letzte Übung bei Byk-Chemie hatte es im vergangenen Jahr Ende November gegeben; für den 28. Oktober sei nun die nächste in Kempen geplant, sagte die Sprecherin des Unternehmens am Dienstag.
Auf dem Werksgelände ist das oberirdische Tanklager, in dem sich der Brand entwickelte, inzwischen vollständig abgebaut worden. Das Unternehmen will in Kempen die Arbeit alsbald wieder wie gewohnt aufnehmen.
Zur Klärung dessen, was gemacht werden könne, sei man in engem Austausch mit der Bezirksregierung, so die Sprecherin weiter. Einzelne Bereiche wie Technikum, Hochregallager, Verwaltung und Pastillierung können wieder genutzt werden. Ein Teil der Mitarbeiter aus Kempen ist vorübergehend noch bei Byk in Wesel tätig.