„Blick hinter die Kulissen“ Unternehmerkreis Kempen zu Gast im Seniorenheim St.-Peter-Stift
Kempen · Einen „Blick hinter die Kulissen“ erhielt der Unternehmerkreis im St.-Peter-Stift.
(biro) Wie werden Senioren heute betreut, was kostet ein Heimplatz? Und warum dauert es so lange mit dem Neubau des Von-Broichhausen-Stifts im Kempener Westen? Diese Fragen hatte der Unternehmerkreis Kempen (UKK) mitgebracht, als Mitglieder der Kempener Unternehmerschaft kürzlich einen „Blick hinter die Kulissen“ werfen durften. Jürgen Brockmeyer, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist, die in Kempen die beiden Seniorenheime St.-Peter-Stift und Von-Broichhausen-Stift betreibt, gab Antworten auf diese Fragen.
Im Café des St.-Peter-Stifts fand die beliebte Reihe der Kempener Unternehmerschaft statt. Die Stiftung als UKK-Mitglied hatte eingeladen und die Teilnehmer durch die komplette Einrichtung im Kempener Süden geführt. Die Stiftung betreut aktuell in den beiden Altenpflegeheimen rund 180 Menschen im stationären Bereich und bietet zudem 26 komfortable Apartments im „Wohnen mit Service“ im St.-Peter-Stift.
Auch die Stiftung hat mit Fachkräftemangel zu kämpfen
Bei der Stiftung sind rund 250 Mitarbeitende beschäftigt. „Wir kriegen noch so gerade die Kurve, stellen aber auch intensiv heraus, dass wir ein attraktiver Arbeitgeber sind“, betonte Brockmeyer, wie die Stiftung in Zeiten von Pflegenotstand und Fachkräftemangel aufgestellt ist. Hierzu gehöre, dass in die Häuser kräftig investiert wird, um den älteren Menschen einiges mehr über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinaus bieten zu können: „Allein in das St.-Peter-Stift haben wir in den letzten Jahren rund 400 000 Euro investiert, unter anderem für einen komfortablen Speisesaal und neue Küchen in den Apartments ,Wohnen mit Service‘.“
Im Von-Broichhausen-Stift neben dem Hospital müsse die Stiftung eher zähneknirschend Geld reinstecken. Hier sei vor Jahren bereits nach gründlicher Prüfung die Entscheidung gefallen, dass es günstiger ist, neu zu bauen, statt in einer über 50 Jahre alten Senioren-Einrichtung Flickschusterei zu betreiben. Durch Corona und Ukraine-Krieg sowie damit einhergehenden explodierenden Preisen habe sich die Realisierung nun weiter in die Länge gezogen. Brockmeyer zeigte sich in der UKK-Runde aber zuversichtlich, dass ein Neubau absehbar ist. Dass ein Altenheimplatz nicht günstig ist, belegte der Stiftungs-Vorstand mit Zahlen.
Die Selbstzahlersumme wird um mindestens 300 Euro steigen
Ein Platz in den beiden Kempener Stiften kostet je nach Pflegestufe zwischen 4400 und 5600 Euro monatlich, der Eigenanteil liegt bei rund 3150 Euro. „Diese Selbstzahler-Summe wird aber absehbar wohl um mindestens 300 Euro steigen“, so Brockmeyer weiter.
Demnächst plant der UKK ein Unternehmerfrühstück: Am Dienstag, 5. Dezember, 7.45 bis 10 Uhr, geht es um das Thema „Fachkräfte: Zehn Tipps zur erfolgreichen Gewinnung und Bindung von Mitarbeitenden“ mit Alexander Cisik im TZN am Industriering Ost 66 in Kempen.