„Vertrauensvolle Zusammenarbeit nur schwer vorstellbar“ Schulleiter startet Online-Petition wegen LvD-Umzug

Kempen · Lehrer und Schüler des Luise-von-Duesberg-Gymnasiums wollen für Verbleib am alten Standort kämpfen.

Die Schulgemeinschaft des LvD befürchtet, dass das aktuell am Standort Berliner Allee gelebte Miteinander bei einem Umzug an die Pestalozzistraße in den verschiedenen Gebäuden verloren geht.

Foto: Norbert Prümen

(biro) Vor wenigen Tagen hat sich der Schulausschuss des Kempener Stadtrats mehrheitlich für den Umzug des Luise-von-Duesberg-Gymnasiums (LvD) in die Gebäude der ehemaligen Realschule ausgesprochen. Dauerhaft soll das LvD zur Pestalozzistraße umziehen, wenn die Gesamtschule in den Neubau auf dem Ludwig-Jahn-Platz zieht. Über die Zukunft des LvD wirdin Kempen seit Jahren diskutiert, LvD-Schulleiter Benedikt Waerder kündigte nach der Schulausschuss-Sitzung an, „mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln gegen diesen Beschluss kämpfen“ zu wollen.

Inzwischen hat Waerder nun über die Internet-Plattform change.org eine Petition gestartet. Es geht um eine Beschwerde nach Paragraf 5 der Hauptsatzung der Stadt Kempen. Danach hat jeder das Recht, sich einzeln oder in Gemeinschaft mit anderen schriftlich mit Anregungen oder Beschwerden in Angelegenheiten der Stadt an den Rat zu wenden. Die Erledigung der Anregungen und Beschwerden übernimmt dann der Haupt- und Finanzausschuss als Beschwerdeausschuss.

Entsprechend erwartet Waerder, dass das Thema in der nächsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses, der am Dienstag, 1. Oktober, 18 Uhr, im Rathaus tagt, auf die Tagesordnung kommt. Die Beschwerde hat er bereits an Bürgermeister Christoph Dellmans (parteilos) geschickt. Über die Internet-Plattform werden nun Unterschriften gesammelt, die Waerder am 1. Oktober Dellmans übergeben will. Bis Montagmittag unterzeichneten bereits über 1300 Menschen das Schreiben.

Die Schulgemeinschaft des LvD fühlt sich nach wie vor nicht ernstgenommen. Waerder hatte im Schulausschuss dafür geworben, zunächst die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie abzuwarten, mit der geprüft werden sollte, ob das bestehende Raumkonzept des LvD auf die Gesamtschulgebäude übertragbar wäre. Darüber sei in der Sitzung des Schulausschusses gar nicht diskutiert worden, kritisiert Waerder. „Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Schule und Schulträger ist auf dieser Grundlage nur schwer vorstellbar“, schreibt er in der Online-Petition. Die Befürchtung: „Wenn schon bei der Standortwahl die Nutzerbedarfe unberücksichtigt bleiben, ist für den weiteren Prozess eine ähnliche Haltung zu erwarten.“

Mit der Unterschriften-Sammlung im Internet wolle er „einfach deutlich machen, dass es viele Menschen gibt, die mit der Art und Weise, wie mit uns umgegangen wird, nicht einverstanden sind“, so Waerder dazu im Gespräch mit. Man habe einen „aus unserer Sicht zielführenden Vorschlag“ unterbreitet. Es gehe nicht darum, einen Umzug des LvD um jeden Preis zu verhindern, betont Waerder, „aber wir wollen ernstgenommen werden“.

(biro)