Kempen: Verfolgungsjagd - Am Donnerstag ist der Prozess
Im März war ein VW-Bus im Schaufenster der Deichmann-Filiale gelandet.
Kempen/Euskirchen. Wegen einer Verfolgungsjagd durch den Kreis Viersen in einem gestohlenen VW-Bus am 19. März (die WZ berichtete) muss sich am Donnerstag Dennis K. (Name geändert) vor Gericht verantworten. Das Jugendschöffengericht am Amtsgericht Euskirchen verhandelt den Fall.
Dem zum Tatzeitpunkt 16-Jährigen wird vorgeworfen, mit dem Fahrzeug, das in der Woche zuvor in Bonn als gestohlen gemeldet worden war, mehrere Polizeisperren umfahren und absichtlich Einsatzfahrzeuge gerammt zu haben. Gefährlicher Eingriff in Straßenverkehr, unerlaubtes Entfernen vom Unfallort und Fahren ohne Fahrerlaubnis lauten die Anklagepunkte.
Die Verfolgungsjagd endete damals in der Schaufensterscheibe der Deichmann-Filiale an der Engerstraße in Kempen. Es entstand ein Schaden von 30000 Euro an den Polizeifahrzeugen. Bei der Vernehmung gab der ebenfalls jugendliche Beifahrer an, nicht gewusst zu haben, dass der Bus gestohlen war. Er muss sich nicht verantworten.
In der Regel ist der Tatort auch Verhandlungort, im Jugendstrafrecht gibt es aber Ausnahmen. Da die Jugendlichen aus Meckenheim im Rhein-Sieg-Kreis stammen (Zuständigkeit: Landgericht Bonn), wird der Fall nicht in Kempen verhandelt. Für Meckenheim ist normalerweise das Amtsgericht Rheinbach zuständig, allerdings gibt es dort kein Jugendschöffengericht, so dass der Fall nach Euskirchen gewandert ist. jn