Kempener Bürgermeister kann wegen Burn-out nicht mehr arbeiten

Aus Vermutungen wird Gewissheit: Kempens Bürgermeister Volker Rübo (CDU) ist wegen einer psychischen Erkrankung zurzeit nicht im Dienst. Die Nachricht dürfte die Kempener erschüttern, weil Rübo bereits vor rund acht Jahren Probleme hatte.

Kempens Bürgermeister Volker Rübo (CDU) bei einem Gespräch mit der WZ. (Archivbild)

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Kempen. Eine Pressemitteilung der Stadt Kempen am Montag um 13.12 Uhr machte aus Vermutungen im politischen Raum Gewissheit: Bürgermeister Volker Rübo (CDU) ist wegen einer psychischen Erkrankung nicht im Dienst.

Bereits seit einigen Wochen kann Rübo seiner Arbeit nicht nachgehen. Zuletzt fehlte er in der wichtigen Ratssitzung in der vergangenen Woche, in der unter anderem sein Freund und Kollege Stephan Kahl (Technischer Beigeordneter) in den Ruhestand verabschiedet worden ist.

Das Fehlen des Bürgermeisters in der Ratssitzung begründete Stadtsprecher Christoph Dellmans am vergangenen Dienstag noch mit einer Grippe. Nun folgte eine anderslautende Pressemitteilung: „Volker Rübo, Bürgermeister der Stadt Kempen, wird aufgrund einer ,Burn-out-Erkrankung’ in den kommenden Wochen nicht im Dienst sein. Wann er seine Tätigkeit wieder aufnehmen wird, hängt vom Verlauf des Genesungsprozesses ab und kann daher derzeit nicht näher bestimmt werden.“

Die Offenheit im Umgang mit der Krankheit sei zwischen dem übrigen Verwaltungsvorstand und Rübo selbst vereinbart worden, wie Dellmans auf Nachfrage mitteilte. Auf nähere Details zur Erkrankung ging die Stadt Kempen mit Rücksicht auf Rübo und seine Familie nicht ein.

Die Nachricht von Rübos Erkrankung dürfte die Kempener vor allem deshalb erschüttern, weil der Bürgermeister bereits vor rund acht Jahren psychische Probleme hatte. An Heiligabend 2009 hatte Rübo bereits einen psychischen Zusammenbruch. Die Stadt Kempen bestätigte im Nachgang die Probleme Rübos. In einer Pressemitteilung war damals von einem „Zusammenbruch durch die hohe Arbeitsbelastung der vergangenen Wochen und einer damit verbundenen Kurzschlusshandlung“ die Rede.

Vor acht Jahren war Volker Rübo schon nach wenigen Monaten wieder im Dienst. Bereits Mitte Februar 2010 kehrte er an seinen Schreibtisch zurück. In der Zwischenzeit hatte der Erste Beigeordnete Hans Ferber die Amtsgeschäfte im Rathaus übernommen. Das wird auch nun so sein, wie die Stadt am Montag mitteilte.

„Bis Herr Rübo wieder genesen ist, werden die laufenden Verwaltungsgeschäfte durch die Verwaltungsvorstandsmitglieder Erster Beigeordneter Hans Ferber, Beigeordneter Michael Klee, Kämmerer Jörg Geulmann und ab dem 1. April Technischer Beigeordneter Marcus Beyer weitergeführt und geleitet.“ Die repräsentativen Aufgaben verteilen sich auf die politischen Stellvertreter Otto Birkmann, Hans-Peter van der Bloemen (beide CDU) und Irene Steeger (SPD).