Körbe und mehr im Angebot

Der Halbfastenmarkt lockte gestern Handwerker mit Familiengeschichte und talentierte Hobbykünstler.

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Kempen. Roter kambodschanischer Pfeffer steht auf dem Tütchen, welches Eugéne Schneijderberg Guido Kampmann reicht. „Sie mögen scharf? Dann ist das genau das Richtige für Sie.“

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Mehr als 350 verschiedene Gewürze und Gewürzmischungen verkauft der Holländer aus Mönchengladbach auf dem Halbfastenmarkt, der sich gestern durch die gesamte Altstadt zog. 200 Händler — so die Schätzung der Stadt — waren angereist, um bei strahlendem Wetter gute Geschäfte zu machen.

„Bis jetzt läuft es sehr gut“, sagt Schneijderberg am Mittag. Der Andrang an seinem Gewürzstand an der Kuhstraße ist groß. Und Kunde Guido Kampmann ist überzeugt von den roten Pfefferkügelchen. „Kann nicht scharf genug sein für mich“, sagt er. Für seine Frau kauft er noch eine Mischung mit Rosenblüten, „die kann sie über den Salat streuen.“

Ein Stückchen weiter wartet Korbmacher Hubert Lorse auf Kundschaft. Seit zehn Jahren verkauft er seine Körbe auf dem Halbfastenmarkt. Das Korbflechthandwerk hat er schon von seinem Vater und der von seinem Vater gelernt. „In vierter Generation machen wir Körbe“, sagt er. An seinem Stand hängen vergilbte schwarz-weiß Fotos von ihm als 14-Jähriger, als er mit einem Pferdegespann vollbepackt mit Körben über die Dörfer fuhr.

Leider wird die Familientradition nach ihm enden. „Meine Kinder wollten das nicht lernen“, sagt er. Auch sonst habe er keinen Auszubildenden gefunden. „Die Kinder wollen ja nur noch zu Castings gehen und berühmt werden.“

Ortswechsel: Auf dem Buttermarkt sind Handarbeit-Fans in ihrem Element. Von Stoffen über Nähzubehör, Knöpfe und Lederwaren bis hin zu Gardinen und Wolle ist hier alles zu bekommen, woraus talentierte Menschen wie Heike Kohnen aus Tönisvorst viele schöne Dinge herstellen können.

„Die nähe ich selber“, sagt sie und präsentiert ihre Umhängetasche, ihren Schal und zückt dann ihr Portemonnaie — auch selbstgenäht? „Ja aus Kunstleder, mit Stickereien darauf.“ An Anni Gels Stand wird sie dann fündig. Dort gibt es Stoffe in allen Farben und Mustern. Ein Blickfang, und der muss er sein, denn die Konkurrenz um sie herum ist stark.

Die Moerserin kommt seit 15 Jahren zum Halbfastenmarkt nach Kempen und ist zufrieden. „Ich kann mich nicht beschweren, vor allem bei dem Wetter ist der Umsatz gut.“