Kontakte knüpfen zu Helfern und ihren Organisationen
„Beim Markt der Möglichkeiten“ haben sich 29 Gruppen im Rathaus präsentiert und über ihre ehrenamtliche Arbeit informiert.
Kempen. Dicht nebeneinander sind zahlreiche Stände aufgebaut. Bunte Plakate hängen an den Wänden. Auf Laptops laufen kurze Animationen und Filme. Überall stehen kleine Gruppen, die sich angeregt unterhalten. Beim „Markt der Möglichkeiten“ präsentiert sich das Kempener Ehrenamt vielfältig und lebendig. 29 Organisationen aus unterschiedlichen Bereichen sind auf Einladung der Stadt und der Freiwilligenagentur Kempen ins Rathaus gekommen. Dort stellen sie den Thomasstädtern auf zwei Etagen ihre Angebote vor und knüpfen neue Kontakte.
Monika Heenen und Angelika Hinckers vertreten den „Eine-Welt-Laden St. Hubert“. Sie zeigen fair gehandelte Produkte. „Mittlerweile wird das Angebot gut angenommen“, sagt Heenen. Dennoch seien in anderen Ländern Europas größere Teile der Gesellschaft für das Thema „Fair Trade“ sensibilisiert. Hickers warnt zur Vorsicht bei Fair Trade-Siegeln auf Supermarktprodukten. Einige gäbe es bereits für Lebensmittel, in denen nur zum Teil fair gehandelte Rohstoffe verarbeitet sind.
Der Ortsverein Kempen des Kinderschutzbundes versucht neue Mitglieder zu gewinnen. Wie bei vielen anderen Institutionen fehlen freiwillige Helfer. „Die Bereitschaft ein verbindliches Engagement zuzusagen wird immer geringer. Zudem gibt es eine Vielzahl an Vereinen, in denen man tätig werden kann“, sagt Daniela Medina, Vorsitzende des Kinderschutzbundes in Kempen.
Klaus Wollersheim stellt die „Jungen Briefmarkenfreunde“ vor. Seit 25 Jahren ist die Gruppe aktiv. Wollersheim erklärt, warum sich Kinder auch im digitalen Zeitalter noch mit Briefmarken befassen sollten: „Diese Beschäftigung bildet.“ Davon zeugen einige Plakate, die Viertklässler einer Arbeitsgemeinschaft der Astrid-Lindgren-Grundschule entworfen haben. Darauf sind zahlreiche Informationen rund um Marken, Motive und ihre Herkunft gesammelt.
Die meisten Organisationen, die sich vorstellen, sind Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen. Manfred Dinter vertritt die Informationsstelle für Selbsthilfe im Kreis Viersen. Sein Verein kann Kontakt zu 120 verschiedenen Gruppen aufbauen. Dabei fällt Dinter auf: „Die Gruppen überaltern.“ Er vermutet, dass junge Menschen bei Problemen vor allem Rat im Internet suchen. Dinter gibt zu bedenken: „Dort kann man mit niemandem sprechen. Daher halte ich Selbsthilfe weiter für unerlässlich.“
Susanne Siepen von der Seniorenberatungsstelle der Stadt Kempen lenkt den Blick auf das Thema „Wohnen im Alter“. „Auf Grund des demografischen Wandels ist das für jede Stadt interessant“, so Siepen. Sie rät dazu, die eigenen vier Wände frühzeitig barrierefrei zu gestalten. Wenn die ersten Gebrechen da seien, fehle vielen Menschen die Kraft ihre Wohnung den Bedürfnissen entsprechend zu gestalten. In kostenlosen Beratungen hilft Siepens Abteilung bei der Vorbereitung auf das Leben im Alter.