Kreis Viersen Nächster Bauern-Protest mit Mahnfeuer
Kreis Viersen · Landwirte im Kreis Viersen machen am Samstag mit einer Aktion auf sich aufmerksam.
Die Proteste der Landwirte in Deutschland gehen weiter. Nachdem die Bauern im November bereits mit langen Traktor-Konvois in Berlin, aber auch quer durch Nordrhein-Westfalen auf sich und ihre Anliegen aufmerksam gemacht haben, steht nun die nächste Aktion an, die von der Gruppe „Land schafft Verbindung“ organisiert wird. Diese Organisation ist noch jung und hat sich innerhalb kürzester Zeit über soziale Medien zusammengefunden. Mittlerweile gehören ihr nach eigenen Angaben bundesweit mehr als 100 000 Landwirte an. Im Kreis Viersen gehören zur Gruppe, die sich auf kurzem Weg über den Messenger-Dienst WhatsApp koordiniert, knapp 500 Leute. Ziel dieser Bewegung ist der Dialog zwischen Politik und Gesellschaft über aktuelle Herausforderungen innerhalb der Landwirtschaft.
Mit den Bürgern
ins Gespräch kommen
„Es brennt auf dem Land“ – unter diesem Motto entzünden die Bauern der Stadt Kempen an zehn verschiedenen Stellen an den Ausfallstraßen nahe des Außenrings Feuer. In Grefrath treffen sich die Landwirte zu einer Aktion im Außenbereich zwischen der Hinsbecker und Schaphauser Straße. In der Stadt Willich planen die Landwirte ein zentrales Feuer Am Schwarzen Pfuhl in Neersen.
Die Landwirte wehren sich vor allem gegen neue Vorgaben durch das Agrar-Paket der Bundesregierung. Vor allem die neue Düngeverordnung beunruhigt die Landwirte, wie Heinz Wilhelm Tölkes erklärt. Durch die neuen Regelungen würde das Potenzial der Böden nach unten gefahren und man hätte mit massiven Einkommensverlusten zu rechnen. „Wir sind ja nicht generell gegen das Agrarpaket, aber so geht es nicht“, so Tölkes. Auch das Herausfallen verschiedener Pflanzenschutzmittel aus der Zulassung und die Unterschutzstellung bestimmter Flächen setzen den Bauern zu.
Bisher sei der Kreis Viersen in Sachen Landwirtschaft stark aufgestellt, sagt Tölkes. Viele Bauern seien noch im Haupterwerb tätig und die Zahl der Höfe gehe nicht so stark zurück wie in anderen Teilen des Landes. Aber mit Blick auf die Zukunft für die nächste Generation gebe es mittlerweile doch Verunsicherung. Bisher habe man auch bei den Aktionen viel Unterstützung aus der Bevölkerung und auch ein offenes Ohr in der Politik erfahren, hat Heinz Wilhelm Tölkes festgestellt.
Landwirt Helmut Oellers aus Neersen hofft, dass man so eine große Aufmerksamkeit erreicht. Es würden zehn bis 15 Traktoren vor Ort sein, die von den Kleinen dann auch besichtigt werden können, so Oellers. Er und seine Mitstreiter würden gerne mit Menschen ins Gespräch kommen. Er nimmt zurzeit viele Vorurteile wahr und würde gerne Ängste nehmen.