Politik Grefrath: CDU-Chef springt SPD-Kandidat zur Seite
Grefrath · Der Umgang in der SPD mit Roland Angenvoort sei unerhört, so Dietmar Maus.
Bei der Versammlung der CDU stand die Kür des Bürgermeister-Kandidaten Stefan Schumeckers im Mittelpunkt. Trotzdem nutzte der CDU-Vorsitzende Dietmar Maus die Gelegenheit zu anderen personellen Themen in der Grefrather Politik Stellung zu nehmen. In erster Linie zum Krach innerhalb der SPD zur Nominierung von Roland Angenvoort als Bürgermeister-Kandidaten. „Ich schätze Roland Angenvoort sehr. Daher finde ich den Umgang in der SPD mit ihm unerhört“, so der CDU-Chef. Dieser Vorgang schade nicht nur Angenvoort und der SPD, „sondern der gesamten Kommunalpolitik“. Maus: „Ich hoffe und wünsche mir, dass Roland Angenvoort möglichst schadlos aus dieser Sache herauskommt.“
In der SPD gibt es Unstimmigkeiten, weil Roland Angenvoort im vergangenen Jahr angekündigt haben soll, kein Interesse an einer Kandidatur zu haben - und nun doch antreten will. Das zumindest erklärte das SPD-Urgestein Jochen Monhof in einem Schreiben an den Vorstand der Partei. In diesem Brief, der der WZ vorliegt, teilt der langjährige Fraktionschef wegen der Personalie Angenvoort seinen Austritt mit. Monhof werde öffentlich den unabhängigen Kandidaten Jens Ernesti (Mitglied der Grünen) unterstützen. Auf diesen taktischen Weg habe man sich auch in der SPD-Spitze bereits geeinigt gehabt, so Monhof.
Wie die Vorsitzende der SPD, Jessica Steinmüller, der WZ bestätigt hat, wurde Angenvoorts Nominierung im Vorstand nur mit 5:3-Stimmen beschlossen. Gegen einen eigenen Kandidaten hatten Steinmüller sowie Bernd Bedronka und Rita Baumgart votiert. Nun stehe man aber hinter diesem Vorstandsbeschluss und werde Angenvoort geschlossen unterstützen. Mit diesem Vorhaben geht der Vorstand am Sonntag in die SPD-Mitgliederversammlung im „Franzuse Hüske“. Auf dieser stellt sich Angenvoort, der derzeit stellvertretender Bürgermeister ist, zur Wahl als Bürgermeister-Kandidat der SPD.