Grefrath. Kritik an Sternsingern trübt die Freude über ein tolles Ergebnis

Grefrath. · Fast 18 000 Euro haben die Jungen und Mädchen in Grefrath gesammelt. Im Internet war von mangelnder Motivation die Rede.

„Liebe Sternsinger, ihr könnt stolz auf Euch sein“, schreibt Petra Eisenburger vom Pfarrgemeinderat der Pfarre St. Benedikt in Grefrath. Sie hat für den Pfarrbrief die Sternsinger-Aktion, die von Friederike Höffner hauptverantwortlich organisiert wird, Revue passieren lassen und hat dabei Grund zur Freude. Die 160 jungen Sternsinger, die von 36 Firmlingen unterstützt wurden, haben bei ihrer Aktion am Samstag fast 18 000 Euro für den guten Zweck gesammelt. Unter dem Motto „Segen bringen, Segen sein. Frieden! Im Libanon und weltweit“ wurde besonders für das krisengebeutelte Land im Mittlerern Osten gesammelt. Damit konnte das Spendenergebnis des Vorjahres übertroffen werden.

Bereits am Tag zuvor hatten sich die Kinder getroffen, um Gewänder in Empfang zu nehmen und Texte und Lieder zu üben. Am Samstag fanden sich dann „zahlreiche hochmotivierte junge Könige und Königinnen in den Jugendheimen Grefrath, Vinkrath, Mülhausen und Oedt ein“, um von dort loszuziehen und den Segensgruß „20*C+M+B*20“, was ausgeschrieben „Christus mansionem benedicat“ („Christus segne dieses Haus“) bedeutet, in die Häuser der Gemeinde zu bringen und um Spenden zu bitten.

Neben der Kritik
gab es auch viel Lob

„Zum Teil gehen sie mehrfach los, denn es können nicht alle Bezirke direkt besetzt werden. Bis zum späten Nachmittag läuft die Aktion. Wer das einmal live miterlebt hat, weiß, was die Kinder leisten“, schilderte Petra Eisenburger. Zum Glück regnete es nicht, aber es wehte ein kalter Wind. Mehr als 50 Helfer waren in den Küchen, beim Auszählen der Spenden und beim sicheren Transport der Spenden zur Bank im Einsatz.

Mit Blick auf dieses große Engagement ärgern sich die Organisatoren besonders über Kritik, die, während die Aktion noch lief, im Internet geäußert wurde. „Die Motivation der Sternsinger lässt auch sehr zu wünschen übrig. Klingeln nur an jedem dritten Haus und werfen auch da nur Zettel ein, wenn nach 15 Sekunden keiner geöffnet hat“, schildert eine Grefratherin im Netzwerk Facebook in einer Grefrather Gruppe. „Ich kam gerade vom Einkauf und hatte die Hände voll. Als ich vor der Haustür alles abgestellt hatte, um das Portemonnaie zu zücken, stiefelten sie einfach weiter...“

Unwidersprochen blieb die Kritik nicht. Es gibt auch viel Lob für den Einsatz der Kinder. Für die Organisatoren ist die Kritik völlig unverständlich. „Natürlich verläuft bei so einer Aktion nicht immer alles reibungslos und natürlich sind keine unfehlbaren Roboter unterwegs“, so Petra Eisenburger. Es seien Kinder, die motiviert über Stunden in der Kälte unterwegs seien. „Sie machen weiter, auch wenn ihnen – völlig demotivierend – Türen nicht geöffnet oder vor der Nase wieder verschlossen werden.“ Viele gingen ein zweites oder drittes Mal los, um möglichst viele Haushalte zu erreichen. Wenn mal eine Haustür übersehen worden sei, könne man sich gerne bei den Organisatoren oder im Pfarrbüro melden. „Das Einfachste wäre es aber doch, dass die Erwachsenen, die es sehen und besucht werden möchten, die Kinder einfach ansprechen.“