„Les Misérables“: Beeindruckende Vorstellung des Jugendtheaters
Mit Musical ist dem Jugendtheater und seiner Regisseurin Bartkowiak ein großer Wurf gelungen.
Grefrath. Die Nervosität steigt. Gleich wird das Licht im Zuschauerraum ausgehen und die Bühne in der Albert-Mooren Halle wird im gleißenden Licht erstrahlen. Dann gibt es kein Zurück für die Darsteller des Musicals, das wieder das Grefrather Jugendtheater aufführt - „Les Misérables“. Dann zeigt sich, ob sich all’ die gemeinsamen Proben, die Mühe der Eltern und die Arbeit der Theatergruppenleiterin Magdalena Bartkowiak gelohnt haben.
Der Zuschauerraum der Mooren-Halle ist gefüllt und die Besucher erwarten gute Unterhaltung. Viele kommen schon seit Jahren regelmäßig zu den Musicals des Grefrather Jugendtheaters - haben sich in andere Welten entführen lassen — mit „Grease“, „Mamma Mia“ und „Cabaret“ erfreut. Und immer wieder hat man das Gefühl, hat Magdalena Bartkowiak noch ein Güteschüppchen draufgelegt. Hinter der Bühne schreien sich die Darsteller rituell Mut zu. Sie umarmen sich, klopfen sich auf und spucken sich über die Schultern. Alles was Glück bringt, ist erlaubt.
Dann öffnet sich der Vorhang und gleich die erste Szene wird mit Beifall belohnt — zu sehen: ein Steinbruch mit schwer arbeitenden Gefangenen. Die Kulisse ist imposant, die Kostüme einfallsreich, mit Liebe zum Detail kreiert. Die Zuschauer sind sofort mitten in der Geschichte. Los geht das Musical „Les Misérables“ oder „Die Elenden“, so die Übersetzung.
„Keine leichte Kost“, hatte Magdalena Bartkowiak schon im Vorfeld angekündigt. Die Geschichte beruht auf Victor Hugos gleichnamiger Romanvorlage und erzählt von zerbrochenen Träumen, unerwiderter Liebe, Verrat, Leidenschaft, Aufopferung und Vergeltung. Ein Epos um die Erniedrigung , das Leiden und die Rebellion der unteren Schichten in Paris vor dem Hintergrund der Julirevolution von 1830.
Obwohl er seine langjährige Haftstrafe verbüßt hat, wird Jean Valjean (Julian Göbel) über Jahrzehnte vom gnadenlosen Inspektor Javert (Diamant Gashi) verfolgt und in den Untergrund getrieben. Immer wieder gelingt es Jean Valjean zu entkommen und nebenbei gute Werke zu vollbringen. Nach dem Tod von Fantine (Katrin Ellerwald), die sich und ihre Tochter Cosette (Julia Schleier) als Prostituierte durchbringen musste, kümmert sich Valjean um das Mädchen. Als junge Frau verliebt sich Cosette in den passionierten Revolutionär Marius. Die Revolte endet im Blutbad, dank Valjeans Edelmut werden die jungen Liebenden jedoch vereint.
Am Ende sind alle begeistert und es gibt viel Applaus. „Alles hat wie am Schnürchen geklappt“, freut sich Regisseurin und Theatergruppenleiterin Magdalena Bartkowiak. „Alle waren toll.“ Und wer genau aufgepasst hat, der hat die „Theaterchefin“ auch auf der Bühne sehen können — als Fabrikaufseherin mischte sie zumindest kurz mit.