Vorgärten-Debatte Schicken Sie uns doch was Grünes!
Kempen · Die Debatte um „graue Vorgärten“ nimmt die WZ zum Anlass für eine Leser-Aktion. Wir suchen Fotos von grün gestalteten Flächen.
Die Berichterstattung der WZ über „graue Vorgärten“ hat in Kempen und Umgebung für Aufsehen gesorgt. Die Redaktion hatte berichtet, dass die Stadt Kempen die Bürger besser über die Regeln zur Bepflanzung informieren will. Zudem werde strikt gegen Eigentümer vorgegangen, die ihre Gärten eher mit Pflaster und Kies als mit Pflanzen gestaltet haben. Aus der Leserschaft erhielt die Redaktion gleich mehrfach den Wunsch, doch mal schön gestaltete Pflanz-Gärten zu zeigen. Vielleicht als Anregung, dass man mit gar nicht so großem Aufwand, einen schönen Vorgarten gestalten kann.
Gemeldet hat sich unter anderem Karin Effmert, die an der Margeritenstraße in Kempen wohnt. Sie ist stolz auf ihren grünen, pflegeleichten Vorgarten. Effmert findet, dass ihre Fläche im Gegensatz zu mit Schotter, Kies oder Pflastersteinen bedeckten Vorgärten nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für die Städtegemeinschaft ist. Denn Karin Effmert unterstützt die Meinung der Stadt, dass Gartenarbeit den Kontakt mit den Nachbarn fördert und gut für die Gesundheit ist. „Die Arbeit im Garten lohnt sich für mich”, erzählt Effmert im Gespräch mit der WZ. Diese sei ein Ausgleich zum Alltagsstress.
Für alle, die sich an Gartenarbeit vielleicht nicht so erfreuen können, betont die Kempenerin auch, dass der grüne Vorgarten nur wenig Arbeit mit sich bringe. Denn sogenannte Bodendecker, zum Beispiel Storchschnabel, eigneten sich gut zur pflegeleichten Gestaltung. „Ab und zu muss man die kleinen Pflanzen zurückschneiden, damit sie nicht die Einfahrt und die Straße überwuchern. Das geht aber ganz schnell und muss nur zweimal im Jahr gemacht werden“, so Effmert.
Zu den Bodendeckern hat Karin Effmert auch noch eine Ulme. Dieser Baum sehe nicht nur schön aus, so betont sie, sondern spende auch nützlichen Schatten. Bei besonders heißem Wetter müsse der Vorgarten zwar ab und zu gegossen werden, sonst könne man ihn aber einfach vom Regen bewässern lassen.
Vom Steingarten-Text samt Foto fühlte sich auch Hans Palm angesprochen. Der Kempener setzt sich seit Jahrzehnten für den Naturschutz ein – unter anderem als langjähriger Vorsitzender der Nabu-Ortsgruppe. Der Trend, eher auf Stein- als auf Pflanzgärten zu setzen, ist Palm schon seit vielen Jahren ein Dorn im Auge. Auch er bat darum, mal ein Foto von seinem Garten zu machen – als eine Art Anschauungsmaterial. „Das ist wunderschön für Mensch und Natur und macht gar nicht so viel Arbeit“, sagt Palm. Er wohnt an der Erfurter Straße 9 und gibt Interessierten gerne Tipps zur Gestaltung. Palm: „Das habe ich in der Nachbarschaft auch schon gemacht.“
Die Idee der Leserinnen und Leser findet die Redaktion so schön, dass wir uns nun auf die Suche nach weiteren grünen Vorgärten machen. Haben Sie vielleicht auch eine Fläche, die man vorzeigen kann? Einen Vorgarten, der schön grün und nicht grau ist? Dann schicken Sie uns doch ein Foto und ein paar Informationen dazu per E-Mail. Wichtig wäre eine Telefonnummer, falls wir Rückfragen haben. Die schönsten Fotos werden wir in der WZ veröffentlichen. Auch die Leser in Grefrath, Willich und Tönisvorst sind eingeladen, mitzumachen. In St. Tönis ist der Redaktion auch schon ein Vorgarten aufgefallen, der in Kürze vorgestellt wird.