Baggersee Kempener FDP will Öffnung des Königshütte-Sees

Kempen/St. Hubert · Wenn es einen offiziellen Badesee gäbe, würden sich viele Probleme lösen lassen, so die Liberalen.

Vertreter von Nabu und Segelclub führen regelmäßig Müll-Sammelaktionen am Königshütte-See durch.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

In der Diskussion um die illegale Nutzung des Areals am Königshütte-See setzt sich die FDP für eine Öffnung und damit eine „Legalisierung“ des Geländes ein. „Die FDP Kempen hat in ihr Wahlprogramm für 2020 die Öffnung des Königshütte-Sees für die Öffentlichkeit schon vor einiger Zeit aufgenommen“, teilte Ratsherr Jörg Boves am Donnerstag mit.

Die derzeitige Situation ist aus Sicht der FDP für alle Beteiligten unerträglich: Formal handele es sich nicht um einen Badesee, daher sei die fehlende Schwimmaufsicht ein Sicherheitsrisiko für die Badegäste und ein rechtliches Risiko für den Eigentümer. Ebenso ärgerlich sei die illegale Nutzung der Seitenränder für das Parken und die Vermüllung.

„Wir wollen ein Gesamtkonzept für den Königshütte-See, das neben Möglichkeiten für Segeln und Surfen auch einen Badebereich, Gastronomie, Freizeitangebote, einen Hotelbetrieb, einen Campingplatz und Parkmöglichkeiten enthält. Auch das Naturschutzgebiet muss geeignet in die Planung integriert werden“, so Boves. „Die Bürger haben vor Jahren mit den Füßen abgestimmt, dass sie den See für die Naherholung nutzen möchten. Wir sollten die riesigen Potenziale, die der Königshütte-See verbirgt, nutzen und das Gebiet weiterentwicklen.“

Auf einem Teil des Areals ist der Kempener Segel- und Surfclub Mieter. Dort haben die Mitglieder Zutritt. Der andere Teil des Sees ist nicht öffentlich zugänglich. Seit Jahren sind aber bei heißen Temperaturen täglich hunderte „Besucher“ auf dem Areal (die WZ berichtete). Sowohl Behörden als auch der Eigentümer (Klösters) bekommen die Lage nicht in den Griff. „Wir wollen eine offene und konstruktive Debatte zu diesem Thema“, so Boves.

Aus den Reihen der Stadt Kempen begegnen die Verantwortlichen einer Öffnung des Geländes meist skeptisch. Befürchtet wird eine zu große Konkurrenz für das Freibad des Aqua-Sols, das von den Stadtwerken betrieben wird. Diese sind eine 100-prozentige Tochter der Stadt Kempen.