Probleme durch illegales Baden Illegales Baden: Kreis Viersen nimmt Stellung zum Königshütte-See
St. Hubert · Ingo Schabrich hat in Vertretung von Landrat Coenen auf den offenen Brief eines Kempeners geantwortet. Darin forderte Frank Schreiber mehr Maßnahmen zum Schutz der Natur ein.
„Illegales Baden: Ärger ohne Ende.“ Diese Schlagzeile trug das Kendel-Geflüster am Mittwoch. Darin ging es erneut um Probleme am Königshütte-See. Sie hatten bereits den Kempener Sommer 2018 dominiert.
Markus Lunau aus Kempen, der auf dem See als Mitglied des Segel-Surf-Clubs Kempen Wassersport betreibt, hatte in einem Leserbrief unter anderem von Müllsammelaktionen berichtet.
Der Kempener Frank Schreiber forderte ebenfalls mehr Maßnahmen zum Schutz der Natur ein und schickte einen offenen Brief an Landrat Andreas Coenen. Er bat darum, die „zuständige Untere Immissionsschutzbehörde zu unterstützen und gegebenenfalls Kontakt mit dem Betreiber und oder der Stadt Kempen aufzunehmen“.
Schreiber hat Antwort aus dem Kreishaus bekommen. Der Brief liegt der WZ-Redaktion vor. In Vertretung des Landrats antwortet Kreisdirektor Ingo Schabrich. Er weist darauf hin, dass in der Vergangenheit am Königshütte-See kontrolliert worden sei, auch von seinen Mitarbeitern. In dieser Saison hätten bislang „drei größere Kontrollen gemeinsam mit Mitarbeitern des Ordnungsamtes der Stadt Kempen, meines Vollzugs- und Einsatzdienstes, der Naturschutzwacht und der unteren Naturschutzbehörde stattgefunden“.
Verwarnungen und Platzverweise seien ausgesprochen und durchgesetzt worden.
Nach Schabrichs Kenntnis würden „von der Stadt Kempen Parkverstöße mittlerweile mit einem erhöhten Bußgeld belegt und verfolgt“. Schabrich räumt ein, dass „etliche Strafanzeigen, die im letzten Jahr gestellt wurden, leider im Laufe des Jahres allesamt eingestellt worden“ seien. „Unter Präventionsgesichtspunkten werden daher nur noch bei der zweiten Feststellung Strafanzeigen erstattet. Hier habe ich die Hoffnung, dass diese dann auch von den Strafverfolgungsbehörden verfolgt werden.“
Die Situation am Königshütte-See sei unter landschaftsschutzrechtlichen Aspekten „unbefriedigend“. „Dies nicht zuletzt deshalb, weil sich trotz aller Kontrollen, Bußgelder und Verwarnungen hier immer wieder Menschen rücksichtslos über die bestehenden gesetzlichen Regelungen hinweg setzen.“ Schabrich will „sehr kurzfristig“ erneut mit allen beteiligten Behörden Kontakt aufnehmen.
Frank Schreiber hat seinerseits bereits wieder auf den Brief aus dem Kreishaus reagiert: Die Situation am Königshütte-See sei nicht nur „schwierig“ – „sie ist völlig unakzeptabel“! Mit Blick auf das Privatgrundstück betont er: „Eigentum verpflichtet.“ Zu der Zeit, als das Gelände noch bewirtschaftet und ausgekiest wurde, habe es „gut funktioniert“. Er kritisiert das Verhalten der Firma und fordert Schabrich auf, sie in die Pflicht zu nehmen, „Hausfriedensbrüche konsequent ahnden zu lassen“ und den Abfall der Besucher von dem Gelände zu entfernen.
Wieso, fragt Schreiber den Kreisdirektor, „erklärt man das Gelände eigentlich nicht zum Naturschutzgebiet?“.