Lobberich: Polizei verdächtigt 15-Jährige

Drei Wochen nach dem Vorfall an der Hauptschule sind weitere Hinweise gefragt.

Lobberich. Hat eine 15-Jährige Ende Oktober den Großeinsatz von 132 Rettungskräften an der Hauptschule ausgelöst? Diesen Verdacht hegt die Polizei, nachdem sie in den vergangenen drei Wochen eine ganze Reihe von Vernehmungen durchgeführt hat. Die Schülerin bestreitet den Vorwurf. Abgeschlossen sind inzwischen die Untersuchung des Henkel-Labors (Düsseldorf). Das Ergebnis ist keines: Die verdächtige Flüssigkeit konnte nicht analysiert werden.

Zur Erinnerung: Am Vormittag des 29.Oktober meldete sich ein Hauptschüler bei Hausmeister Dieter Heußen. Er hatte im Treppenhaus eine stark ätzend riechende Flüssigkeit entdeckt. Feuerwehrmann Heußen informierte Schulleiter Hans Leo Windeln. Der ließ sofort das Gebäude am Ingenhovenweg räumen und löste gegen 10.30Uhr Großalarm aus. Windeln: "Die Sicherheit hat Vorrang."

132Einsatzkräfte von Feuerwehr, DRK und MHD eilten mit 36Fahrzeugen zum Ort des Geschehens. 22 Schüler der Klasse7a wurden mit Hilfe einer Drehleiter aus dem 2.Stock evakuiert. Drei Mädchen kamen vorsorglich zur Untersuchung ins Krankenhaus.

Schon damals vermutete die Polizei, es könnte sich um einen Schülerstreich gehandelt haben. Der hätte "allerdings deutlich die Grenzen des Scherzes und der Legalität überschritten", so Polizeisprecherin Antje Heymanns.

Bei den umfangreichen Untersuchungen ging es der Polizei vor allem darum, welche Schüler zum fraglichen Zeitraum- sprich während der dritten Unterrichtsstunde- nicht in den Klassen waren. Am Ende richtete sich der Verdacht gegen eine 15-Jährige. Sie war von Mitschülern gesehen worden, dass sie vor der Pause der dritten Stunde eine Plastiktüte mit Flüssigkeit bei sich hatte. In der folgenden Unterrichtsstunde fehlte sie dann.

Das Mädchen bestritt in der Vernehmung die Vorwürfe. Sie leugnete auch, eine Tüte mit Flüssigkeit gehabt zu haben. Nun bittet die Polizei um weitere Hinweise: Tel.02162/3770. dh/jbh