"Die Nachfrage war riesig", sagt Heiner Hermans. Der Vorsitzende konnte sich kaum retten vor Anfragen.

Zwischen Hoppeditz-Erwachen und -Beerdigung, bei denen die Prinzengarde mit dabei ist, liegen zig Termine, für die die Gardisten in die traditionellen weiß-roten Kostüme schlüpfen. Dazu gehören neben Uniform-Appell praktisch alle Auftritte des jeweiligen Prinzenpaares: Karnevalssitzungen, Altweiber-Fete, Kostümball "Alle Narren unter einen Hut", Rosenmontagstreiben etc.

Für den alle drei Jahre stattfindenden Rosenmontagszug baut die Garde eigene Wagen und zieht zur Ehre des Prinzenpaares in einem aufwändigen Tross samt sechs Pferden, drei Kutschen, Fußgruppen und zwei Kapellen mit. Dabei darf die Konfettikanone nicht fehlen.

"Hohen zeitlichen Aufwand erfordern die Proben für die Gardetänze", berichtet Heiner Hermans. Das gilt besonders für Tanzmariechen und Tanzoffizier. Seit 2005 sind dies Yvonne Hermans und Christina Bergmann sowie Achim Hecke.

Außerhalb der Session betätigen sich die Gardisten vor allem auf sportlichem Terrain. Altstadtlauf, Köln-Marathon, Radrennen- überall sind die Gardisten dabei. Den Maitanz haben sie vor Jahren zu neuer alter Blüte geführt. "Jetzt überlegen wir, die Tradition der Sommerfeste wieder aufleben zu lassen", sagt Chef-Gardist Hermans.

Seit 1999 kürt die Garde auch jährlich einen Ehrenleutnant- das sind beliebte Kempener Persönlichkeiten. Den Auftakt machte damals Rolli Wilmen. Es folgten Karl-Günther Schmitz, Karl Hensel, Walter Pegels, Hans-Joachim Herbst, Karl Weckes, Karl-Heinz Hermans, Christoph Dellmans, Udo Schiefner und Heinz-Josef Rox. In der laufenden Session wird Bernd Lübbenjans, der "Armani vom Niederrhein", zum Ehrenleutnant ernannt.

Um den jecken Garde-Nachwuchs müssen sich Karnevalsfreunde keine Sorgen machen, sind doch schon einige Kinder der Rot-Weißen aktiv dabei. Beispielhaft sei Henning Funken zu nennen, gerade mal fünf Jahre alt.