Arbeitswelt im Kreis Viersen 1,8 Millionen Euro für die Ausbildung

Kreis Viersen · Inklusionsamt des LVR setzt sich für die Beschäftigungen von Schwerbehinderten ein. Darüber hinaus können Arbeitgeber von Schulungen profitieren.

Alexandra Schwarz, LVR-Dezernentin für Schulen, Inklusionsamt und Soziale Entschädigung.

Foto: Uwe Weiser/LVR

(Red) Im Jahr 2021 haben das Inklusionsamt des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) und die rheinischen Fachstellen für behinderte Menschen im Arbeitsleben Arbeitgeber im Kreis Viersen in 177 Fällen mit mehr als 1,8 Millionen Euro zur Beschäftigung schwerbehinderter und gleichgestellter Menschen unterstützt. Von den Mitteln wurden neue Ausbildungs- und Arbeitsplätze geschaffen sowie Räumlichkeiten und Arbeitsplätze behindertengerecht gestaltet. Rheinlandweit waren es insgesamt mehr als 36,5 Millionen Euro in 5.787 Fällen. Hinzu kommen rund 9,7 Millionen Euro, die Menschen mit Schwerbehinderung im Rheinland beispielsweise für technische Arbeits-, Kraftfahrzeug-, Wohnungshilfen oder Arbeitsassistenzen erhalten haben.

Dies geht aus dem neuen Jahresbericht 2021 des LVR-Inklusionsamtes hervor. Die Vorsitzende des LVR-Sozialausschusses Martina Zsack-Möllmann stellte fest, dass es gelungen sei, Menschen mit Behinderung beim Start ins Berufsleben zu unterstützen, neue Arbeitsplätze zu schaffen oder bestehende zu sichern. Alexandra Schwarz, LVR-Dezernentin Schulen, Inklusionsamt, Soziale Entschädigung, ergänzte: „Der Markt bietet zahlreiche neue digitale Hilfsmittel, von denen Menschen mit Behinderung für ein selbstständiges Arbeiten profitieren können.“

Insgesamt lebten 2021 im Kreis Viersen 33 015 Menschen mit einer Schwerbehinderung, im Rheinland insgesamt 1 011 900. Der Anteil der Behinderungen nimmt ab dem 45. Lebensjahr deutlich zu: Fast 90 Prozent aller Menschen mit Schwerbehinderung sind älter als 45 Jahre. 2020 waren im Arbeitsagenturbezirk Krefeld 5.399 Arbeitsplätze mit schwerbehinderten und gleichgestellten Menschen besetzt. Die Arbeitgeber erreichten eine durchschnittliche Beschäftigungsquote von 4,9 Prozent, die damit unter dem gesetzlich vorgeschriebenen Wert von fünf Prozent liegt. Ein besonderes Instrument zur Schaffung und dauerhaften Sicherung von Arbeitsplätzen sei die Förderung von Inklusionsbetrieben, die auf 30 bis 50 Prozent der Arbeitsplätze Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf beschäftigen. Ende 2021 habe es im Kreis Viersen einen anerkannten Inklusionsbetrieb mit zehn Arbeitsplätzen gegeben, davon sechs für Menschen mit einer Schwerbehinderung, teilte der LVR mit.

Auf inklusionsamt.lvr.de informiert das LVR-Inklusionsamt zu aktuellen Projekten, Veröffentlichungen oder wichtigen Gesetzesänderungen. Neben dem bestehenden Online-Informationsangebot bietet das LVR-Inklusionsamt persönliche und individuelle Beratung an und hat sein Online-Beratungsangebot ausgebaut. Darüber hinaus bietet das Inklusionsamt ein breites Kursangebot für Inklusionsbeauftragte, Schwerbehindertenvertretungen, Betriebs- und Personalräte, Personalverantwortliche und weitere Interessenvertretungen. Im Rheinland nimmt das LVR-Inklusionsamt die Aufgaben des Integrationsamtes nach dem neunten Sozialgesetzbuch (SGB IX) wahr. Es ist für einen Großteil der Aufgaben der beruflichen Teilhabe schwerbehinderter und gleichgestellter Menschen zuständig und führt diese in Zusammenarbeit mit den 37 rheinischen Fachstellen für behinderte Menschen im Arbeitsleben durch. Schwerpunkte sind die Beratung von Arbeitgebern und Menschen mit Schwerbehinderung Menschen bei der richtigen Arbeitsplatzauswahl sowie die behindertengerechte Gestaltung von bestehenden Arbeitsplätzen sowie deren finanzielle Förderung. Darüber werden auch regionale Arbeitsmarktprogramme initiiert. Alle Leistungen werden ausschließlich aus den Mitteln der Ausgleichsabgabe finanziert. Kosten für die Verwaltungsaufgaben des LVR-Inklusionsamtes werden nicht aus der Ausgleichsabgabe finanziert. Diese trägt der LVR.

(RP)