Kempen Männer im Rock: Gute Figur mit Schwert und Fass

Highland-Games und Mittelaltermarkt rund um die Burg bereicherten das Altstadtfest.

Foto: Kurt Lübke

Kempen. Manfred Mühlenhaus (50), Vorsitzender der Highlander vom Niederrhein, freute sich: „So erfolgreich waren wir bei den Highland-Games noch nie.“ Die beiden Damen-Mannschaften „Highland Angels“ und „Greys“ kamen auf Platz 1 und 2, die Männer belegten Platz 1. Noch viel wichtiger als diese Platzierungen: Die Spiele hatten einen hohen Unterhaltungswert, lockten viele Zuschauer an und taten dem Altstadtfest deshalb sehr gut.

17 Mannschaften waren angetreten. Die Wettkampf-Disziplinen wirkten zunächst ungewöhnlich: Da wurde ein mehr als vier Meter langer und 45 Kilogramm schwerer Baumstamm zum Überschlag gebracht. Dann galt es, einen Strohsack so hoch wie möglich zu werfen. Muskulöse Damen, die ein wenig an russische Kugelstoßerinnen erinnerten, warfen Gewichte.

Eitel Sonnenschein und großer Andrang beim Altstadtfest
19 Bilder

Eitel Sonnenschein und großer Andrang beim Altstadtfest

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Die Kempener waren mit fünf Teams ins Rennen gegangen. Manfred Mühlenhaus , der am Samstag von einem „super-mega-schönen Tag“ schwärmte, konnte es locker verschmerzen, dass einige Mannschaften aus unterschiedlichen Gründen in letzter Minute abgesagt hatten.

Er erinnerte an die Ursprünge dieser Übungen, die einst einen ernsten Hintergrund hatten: „Sie stammen aus der Keltenzeit, als es den Leuten verboten war, Waffen zu tragen. Man griff deshalb zu Gegenständen des täglichen Lebens, um sich zu verteidigen.“ Was damals blutiger Ernst war, ist mittlerweile reiner Spaß geworden. Schluss mit lustig war immer wieder mal, wenn praller Sonnenschein und körperliche Anstrengung zu Kreislaufproblemen führten.

„On the rope, ready, go!“: Zum Schluss mussten sich die Teams beim Tauziehen messen. Den zehn Schiedsrichter und den zwei Hauptschiedsrichtern entging nichts.

Wer so aussehen wollte, als würde er dazugehören, konnte sich einen karierten Kilt kaufen. Gratis dazu gab es für alle schottische Dudelsackklänge, denn es war klar, dass zu den Highland Games keine moderne Schlagermusik passt. Die „White Hackle Pipes & Drums“ aus Süchteln und die „Royal Legion Scotland Isle of Cambrae“ sorgten für stilechte Klänge.

Am Sonntag standen die Einzelwettkämpfe auf dem Programm. Aus Kanada waren Warren Trusk und Kevin Fast angereist, die große Hoffnung des gastgebenden Vereins heißt Marian Katrusa.

Ergänzt wurden die Highland-Games durch einen Mittelaltermarkt. Lesen Sie dazu auch den Bericht zum Altstadtfest, S. 15