Grefrath Coole Klamotten zum Schnäppchenpreis

Der Mädelsflohmarkt im Grefrather Eisstadion lockte die Frauen mehr an als die Aussicht auf Sonnenbräune.

Foto: Kurt Lübke

Grefrath. Freibad oder Mädelsflohmarkt? Kurz vor elf Uhr am Sonntag gab es eine Antwort auf diese Frage: Die Schlange wartender Frauen vor dem Eisstadion war lang. Was mehr lockte, als eine tolle Bräune im Freibad oder am Baggersee waren Klamotten zum Sparpreis. Und die gab es reichlich.

„Was wollen Sie hierfür haben?“: Diese Frage dürfte wohl einige tausend Mal gestellt worden sein. Fast immer wurde man sich einig, wenn das Kleidungsstück gefiel und passte.

Erstaunlich, welche Marketing-Strategien die Anbieterinnen verfolgten. Einige punkteten mit einer mobilen Umkleidekabine oder einem großen Spiegel. „Schlagt uns einen Preis vor“, war am Stand von Madeleine Schöter aus Gangelt zu lesen. Ihre Mutter Carmen Kubat wollte sich von ihrem Hochzeitskleid im Gothic-Stil trennen: „Ich werde in diesem Leben nicht mehr heiraten“, sagte die 51-Jährige.

Kristina Mach (21) und Laura Küppers (24) aus Kaldenkirchen boten zum ersten Mal auf einer solchen Veranstaltung das an, was im Kleiderschrank aussortiert worden war. Sie waren mit der Resonanz zufrieden, können jetzt in neue Klamotten investieren.

Es wurde aber nicht nur Mode verkauft. Vereinzelt gab es auch Kosmetik, immer wieder gehörte Modeschmuck zur Angebotspalette. Eine besondere Kombination von Produkten gab es bei Sabina Schwichlenberg. Die Duisburgerin hatte gebrauchte Jeans mit Batiken aufgepimpt. Die Jeans gefiel zwar, war aber eine Nummer zu klein? Kein Problem: Sabina Schwichlenberg brauchte sich nur zu bücken, schon hatte sie einen Super-Fettverbrenner ohne Jo-Jo-Effekt griffbereit.

Maria aus Griechenland und Rosangela aus Brasilien haben zwei Gemeinsamkeiten: Sie arbeiten in einem Altenheim in Lank-Latum und lieben schicke Klamotten. In ihren Kleiderschränken dürfte jetzt wieder Platz sein für neue Shopping-Touren. Egal, ob Pumps im Leopardenlook oder original Modeschmuck aus Brasilien: Die Auswahl war ebenso groß wie das Interesse der Kundinnen.

Ein wenig frustriert waren die Frauen am Stand von Anja Veronese aus Kempen. Viele Interessentinnen mit leicht fülliger Figur ahnten, dass ihnen die Sachen der Frau, die keine Diät nötig hat, nicht passen würden. Das war schade, denn selbst Prada-Fummel fehlten nicht.

Die Preise waren human. Fünf Euro bot eine Interessentin für ein T-Shirt — Anja Veronese verzog das Gesicht, als ob sie starke Zahnschmerzen hätte — und willigte in den Deal ein, als die Interessenten auf sechs Euro ging.

Wer 20 Euro zur Verfügung hatte, konnte eine ganze Tüte mit Textilien nach Hause tragen. Jenny (22) und Marc (29) aus Grefrath waren dennoch nicht so ganz zufrieden: „Im Seidenweberhaus in Krefeld war die Auswahl noch deutlich größer.“ Aber Jenny sollte auch im Eisstadion fündig werden. Und es blieb sogar noch Geld übrig für ein Eis.