Nein zur Niersschule

Der Name für die neue Grefrather Grundschule fand gegen den Willen der Schulkonferenzen keine Mehrheit im Ausschuss. Entscheiden soll der Gemeinderat.

Grefrath. Blamiert haben die beiden größten Fraktionen von CDU und SPD den Schulausschuss — und vor allem sich selbst: Sie verhinderten den Beschluss, dass die neue Grefrather Grundschule nach dem Zusammenschluss von Gemeinschafts- und Katholischer Grundschule unter dem Namen Niersschule starten kann.

Dabei hatten sich beide Schulkonferenzen in gemeinsamer Sitzung einstimmig dafür ausgesprochen. Der Kompromiss nach einer Sitzungsunterbrechung: In zwei Wochen soll der Rat entscheiden.

„Sehr demotivierend“ nannte Heinz Wiegers, kommissarischer Leiter der künftigen Schule, die Weigerung der beiden Fraktionen, grünes Licht für den Namen Niersschule schon zu Beginn des neuen Schuljahres zu geben. Doch Sebastian Trienekens (CDU) meinte: „Die neue Schulkonferenz soll über den Namen entscheiden.“ Denselben Einwand nannte Dorothea Heller (SPD). Grüne und FDP hingegen signalisierten Zustimmung.

Überzeugende Argumente nannte Wiegers im Beisein von Schulrätin Rosemarie Voßen. Schüler, Eltern, Lehrer seien befragt worden, der Name des Flusses durch Grefrath sei Programm, Niers bedeute Heimat, Natur, grenzüberschreitende Verbundenheit. Der gemeinsame Beschluss der beiden Schulkonferenzen, nahezu identisch mit der künftigen Schulkonferenz, sei einstimmig für Niersschule ausgefallen: „Uns ist daran gelegen, dass wir unter einem neuen Namen starten.“

Die Argumente leuchteten auch CDU und SPD ein. Heller: „Das war uns so nicht bewusst.“ Doch die beiden Fraktionen hatten sich bereits vor der Sitzung des Ausschusses festgelegt. Trienekens: „Der Fraktionsbeschluss ist für uns bindend.“ Dabei blieb es auch nach den viertelstündigen Beratungen während der Sitzungsunterbrechung, die Ausschussvorsitzende Kirsten Peters (CDU) anberaumte.

Zwar drängten Grüne und FDP auf eine Abstimmung, doch Bürgermeister Manfred Lommetz mahnte: „Wenn jetzt abgestimmt wird, besteht die Gefahr, dass der Name abgelehnt wird.“ So konnte der Schulausschuss durch die Blockade von CDU und SPD dem Gemeinderat nicht einmal eine Empfehlung aussprechen. Kommentar von Werner Mülders (FDP): „Politischer Blödsinn.“