Neubau wird über 400 000 Euro teurer

Die Flüchtlingsunterkunft am Reinersbach soll nun 1,96 Millionen Euro kosten.

Foto: Kurt Lübke

Grefrath. Bei der Haushaltsrede des Kämmerers blieb so manchem Politiker an einem Punkt der Mund kurzzeitig offen stehen. Die geplanten Baukosten für die Flüchtlingsunterkunft am Reinersbach müssen um 406 000 Euro erhöht werden.

Ende des vergangenen Jahres beschloss die Politik, dass eines der beiden Häuser, Am Reinersbach 9/11, abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden soll. Bisher war die Gemeinde von Baukosten von 1,55 Millionen Euro ausgegangen.

Nun kommen noch einmal 406 000 Euro dazu. Den größten Batzen davon machen die Baunebenkosten — und dabei das Ingenieur-Honorar — mit 316 000 Euro aus. Das konnte Elisabeth Lehnen (CDU) kaum fassen. „Waren diese Kosten nicht mit drin?“, fragte sie ungläubig. „Ich war auch erstaunt“, antwortetet Kämmerer Wolfgang Rive. Hinzu kommen 60 000 Euro Mehrkosten für Standortaufbereitung und 30 000 Euro allgemeine Kostensteigerungen.

Im Dezember waren Pläne für einen möglichen Bau vorgestellt worden. Das Konzept sah vor, dass die Häuser als temporäre Flüchtlingsunterkünfte oder als Mehrfamilienhäuser genutzt werden können. Auf 600 Quadratmetern würden zehn Wohneinheiten entstehen. Wenn das Haus als Flüchtlingsunterkunft genutzt wird, könnten dort knapp 50 Personen leben. Die normalen Wohnungen, 50 und 75 Quadratmeter groß, würden 14 bis 15 Personen Platz bieten.

Die Gemeinde hofft, dass 25 Prozent der Kosten das Land als Tilgungsnachlass übernimmt. Das Antragsverfahren läuft. Hintergrund der Entscheidung ist der desolate bauliche Zustand der Unterkünfte, die aus den 60er Jahren stammen. Die Auftragsvergabe kann aber erst erfolgen, wenn die Finanzierung gesichert ist — also, wenn der Haushalt von der Kommunalaussicht des Kreises Viersen genehmigt ist. ulli