Feuerwehr Kempen Mit Hightech aus der Luft gegen die Flammen

Kempen · Die Feuerwehr Kempen setzt auch eine Drohne bei Bränden ein. Die Bilder helfen bei fast allen Aufgaben.

Auf einem Tablet können die Feuerwehrleute sich einen Überblick über die Lage verschaffen.

Auf einem Tablet können die Feuerwehrleute sich einen Überblick über die Lage verschaffen.

Foto: Feuerwehr Kempen

(svs) Wenn die Feuerwehr einen Brand bekämpft, dann ist weit mehr gefragt, als ein Schlauch und Wasser. Denn es ist nicht damit getan, irgendwie in Richtung der Flammen zu zielen. Feuerwehren gehen strategisch vor und dämmen die Flammen nach klaren physikalischen Grundsätzen ein. Dafür ist es wichtig, einen Überblick über die örtlichen Gegebenheiten und das Feuer selbst zu haben, insbesondere bei Vegetationsbränden. Mindestens ebenso entscheidend ist es, nach erfolgreicher Löschung Glutnester aufzuspüren, sodass die Flammen nicht wieder auflodern. Für all diese Aufgaben hat die Feuerwehr Kempen nun eine Drohnengruppe unter Leitung von Brandmeister Marcel Eichberg. Diese besteht aktuell aus acht Mitgliedern, die die 8500 Euro teure Drohne fliegen. Diese ist dabei ein wahres Wunderwerk der Technik. „Unsere Drohne mit der Bezeichnung DJI M3T ist ein wahres Hightech-Gerät. Sie hat je Akku eine Flugzeit von 40 Minuten, in denen sie bis zu vier Kilometer zurücklegen kann. Dabei ist sie bis Windstärke sechs, das entspricht 44 Stundenkilometern, einsetzbar“, erläutert Hauptbrandmeister Christian Ullmann, der Sprecher der Feuerwehr.

Mithilfe der Drohne können Glutnester aufgespürt werden

Damit aber ist die wahre Stärke der Drohne noch gar nicht beschrieben, denn die liegt weniger in dem reinen Fluggerät selbst, sondern viel mehr in der verbauten Technik. „Die enthaltene Wärmebildkamera hat einen Vierfach-Zoom. Damit können wir dann beispielsweise auf die Suche nach Glutnestern gehen oder aus großer Höhe versuchen, Vermisste aufzuspüren. Zusätzlich gibt es auch eine rein optische Kamera, die im normalen sichtbaren Spektrum filmt. Diese hat sogar einen 56-fachen Zoom. So können wir auch kleine Details aus großer Entfernung betrachten. Die Bilder der Kameras können zum Einsatzleitwagen oder auf ein Tablet übertragen werden. So haben wir immer einen guten Überblick“, sagt Ullmann. Außerdem gebe es einen Suchscheinwerfer und einen Lautsprecher an Bord.

Die Drohnengruppe besteht aktuell aus acht Mitgliedern der Gesamtwehr Kempen, im Speziellen aus den Einheiten Kempen, Schmalbroich und Unterweiden. Alle Piloten haben einen Kenntnisnachweis A1/A3 über das Luftfahrtbundesamt abgelegt. Dieser enthält beispielsweise Wissen über nötige Abstände zu Objekten wie Bundes- und Wasserstraßen, Schienenwegen und dergleichen. Aber auch Wetterkunde oder notwendige Sicherheitsmaßnahmen beim Überfliegen von Menschen sind enthalten. Der Ausbilder macht derzeit noch den „großen“ A2-Drohnenführerschein. Einmal im Monat finden Ausbildungen statt. Die neue Drohne ist nach langer Vorbereitung seit Juli einsatzbereit.

(svs)