Neuer Besitzer für die frühere Nato-Kaserne
Eine Firma aus Menden investiert. In was genau, ist unklar. Planungsrecht und Bebauungsplan fehlen bislang. Gefragt ist ein schlüssiges Konzept.
Vinkrath. Wie geht es weiter mit der ehemaligen Nato-Kaserne? Dies wollte Hans-Joachim Monhof (SPD) im Haupt- und Finanzausschuss am Montag dieser Woche wissen. Da ging Kämmerer Wolfgang Rive noch davon aus, dass das Areal erneut versteigert werden muss. Inzwischen steht fest: Es gibt bereits einen neuen Besitzer. Nach Informationen der WZ hat die Firma HW-Immobilien aus Menden gekauft.
Deren Geschäftsführer Hans Wilms war in den vergangenen Tagen für ein Gespräch nicht zu erreichen. Über das Sekretariat der Vogtländischen Kabelwerk GmbH in Plauen, wo er ebenfalls Geschäftsführer ist, ließ er lediglich mitteilen, dass seine Immobilien-Firma gekauft habe. In einer E-Mail heißt es zudem: „Wir investieren in Umweltprojekte auf eigenem Grund, z. T. Solaranlagen usw. Ansonsten soll mit der Stadt und den lokalen öffentlichen Stellen sowie den Anliegern eine sinnvolle wirtschaftliche Nutzung entwickelt werden. Wir haben bereits ähnliche Projekte realisiert, z.B. die Kaserne Stern Buchholz in Schwerin usw. Weitere Aussagen können wir momentan nicht treffen.“
Doch was kann ein Investor mit dem Areal im Süden von Vinkrath, das die letzten amerikanischen Soldaten 1995 verlassen haben, überhaupt anfangen? „Eine Solar-Anlage im Außenbereich ist per Gesetz untersagt, außer es handelt sich um einen privilegierten Bereich (z. B. einen Bauer, der seine Scheune mit Kollektoren ausstattet). Ein privilegierter Bereich war nicht zu erkennen“, sagte am Freitag Andreas Budde, Technischer Dezernent beim Kreis Viersen, auf Anfrage der WZ. An solchen Einschränkungen war auch schon das Engagement der Firma Multicon Solar (Duisburg) gescheitert (siehe Kasten oben).
Aktuell gibt es für das Kasernen-Areal unweit des Freilichtmuseums Dorenburg weder Planungsrecht noch Bebauungsplan. Und der Flächennutzungsplan spricht von „Allgemeinbedarf“ — ein dehnbarer Begriff. Budde: „Die Intention als Kreis Viersen für das Gelände ist, dass ein schlüssiges Konzept im Sinne der Regionalplanung vorgelegt wird. Planungen in Richtung Wohnen oder Gewerbe in diesem Außenbereich dürften vor diesem Hintergrund schwer durchzusetzen sein.“ Also die Gebäude abreißen und Gras über die militärische Vergangenheit Vinkraths wachsen lassen? Aber damit Geld zu verdienen, wird für den neuen Besitzer schwierig werden.