Grefrath Neuer Hingucker an der Dorenburg
Die Miertzkate auf dem Gelände des Freilichtmuseums fällt auf. Außerdem hat der Niers-Flüsterer Chroniken gewälzt.
Grefrath. Sie ist ein Blickfang auf dem Gelände des Freilichtmuseuems Dorenburg geworden: die Miertzkate ist zu mindest von außen fertig und erstrahlt in Weiß. „Sie fällt schon auf sagt“, flüstert Anke Wielebski. Aber so habe sie im Original ausgesehen, wie das Hinweisschild vor der Kate zeige, so die Museumsleiterin. Ein Weg zur Eingangstür ist schon angelegt. Jetzt fehlt noch der Innenausbau. „Sie soll Teil der Ausstellung Armut früher und heute werden.“ Mehr will Wielebski (noch) nicht verraten, schließlich soll eine offizielle Einweihung geben.
Seit mehr als zwei Jahren wird das 21. Haus des Freilichtmuseums errichtet. Das sogenannte Arme-Leute-Haus liegt zwischen Kornbrennerei und Hofanlage Hagen und stand früher im Original an der Wankumer Landstraße. Unter Anleitung des Restaurators Antonius Kiwall und mit Hilfe von Behinderten des Heilpädagogischen Zentrums in Vinkrath sowie der Gemeinnützigen Elterninitiative Kindertraum Kaldenkirchen wurde die Kate hochgezogen. 2011 wanderten ihre Steine, Dachziegel und Balken sechs Kilometer weiter ins Museum — die Besitzer hatten das Häuschen dem Freilichtmuseum vermacht.
Wie alt die Kate genau ist, könne nicht gesagt werden. 1764 ist sie erstmals im Kataster „aufgetaucht“. Bei der Vorstellung der Aufbau-Pläne im Jahr 2011 vermutete Restaurator Kiwall, dass Teile noch älter sind. „Die Ursprünge des Fachwerks liegen sicherlich mehrere Jahrhunderte zurück“, sagte er damals. Beim Abbau seien auch Balken und Eisenteile aus anderen Häusern zutage gekommen. Bewohnt wurde die Kate von Tagelöhnern und Textilarbeitern.
Ein Blick in die Chroniken verrät es: 2016 bietet in Grefrath einige Jubiläen. Vom 125-jährigen Geburtstag des Roten Kreuzes und vom 70-jährigen Bestehen der CDU hat die WZ schon ausführlich berichtet. Aber viele andere runde „Geburtstage“ finden normalerweise keine Erwähnung, haben den Flüsterer aber zum Teil so amüsiert, dass er den Lesern diese nicht vorenthalten möchte. Vor 40 Jahren, im Jahr 1976, wurde das „Haus des Gastes“ als „Stätte der Begegnung“ eröffnet. Heute ist es die Heimat der Offene Ganztagsschule der Gemeinschaftsgrundschule. Mit der Schaffung des neuen Radweges auf der ehemaligen Bahntrasse nach Kempen wurde vor 30 Jahren begonnen. Zudem wurde 1986 mit dem Bau der neuen Doppelsporthalle an der Bruckhauser Straße begonnen. Ebenfalls in diesem Jahr wurde erstmals nach 123 Jahren das Turmkreuz von St. Laurentius renoviert. Der Vinkrather Schmied Johannes Floeth verhalf dem vier Meter hohen und fünf Zentner schweren Kreuz damals zu neuem Glanz.
Aber blicken wir noch etwas eiter zurück. Vor genau 70 Jahren, am 5. April 1946, fand nach dem Krieg die erste Sitzung des neuen Werksausschusses der Grefrather Gemeindewerke unter der Leitung von Bürgermeister Dammer statt. 1956, also vor 60 Jahren, haben die Grefrather Gemeindewerke erstmals eine Konzessionsabgabe an die Gemeinde Grefrath erwirtschaftet. Und noch etwas ist in diesem Jahr 1956 für die Gemeindewerke bemerkenswert: Die Protokolle wurden nicht mehr handgeschrieben in Sütterlinschrift, denn am 29. Novmber 1956 wurde die erste Schreibmaschine angeschafft. Wann die letzten Maschinen dieser Art im Einsatz waren, ist hingegen nicht überliefert.
Reden wir einmal über Weihnachten. Schließlich wird es schon kühler und abends ist auch früher dunkel. Wer in diesem Jahr einmal wirklich frühzeitig die Geschenkfrage klären möchte, kann ja jetzt schon langsam anfangen. Denn auch die Aktiven des Aktionsbündnisses Weihnachtsbeleuchtung sind schon wieder im Einsatz und verteilen die aus dem vergangenen Jahr bekannten Spardosen wieder im Einzelhandel. Die Spardosen sind in den Geschäften in Grefrath, Oedt und Mülhausen zu finden und warten darauf, dass sie befüllt werden. „Auch in diesem Jahr haben wir uns dazu entschlossen die Spardosen wieder aufzustellen, da wir gerne die bestehende Weihnachtsbeleuchtung ein wenig erweitern möchten und damit eine Rücklage für etwa einmal anstehende Reparaturen gebildet werden kann“, erklärt Organisator Eckhard Klausmann. Deshalb würden er und seine Mitstreiter sich freuen, wenn die Grefrather Bürger wieder mit einer kleinen Spende dazu beitrügen. Die Weihnachtsbeleuchtung wird ab Mitte November wieder aufgehängt, um eine beleuchtete und romantische Atmosphäre ab dem erstem Advent in der ganzen Gemeinde zu schaffen.
Am vergangenen Sonntag fand im Lokal „Zum Nordkanal“ der Vogelschuss der Schwarzen Garde der Grefrather Antoniusschützen statt. Begonnen wurde mit einer Rheinischen Kaffeetafel für die Gardemitglieder und ihre Damen. Unter der Leitung von Garde-Hauptmann Heinz-Walter Rex, der auch den Vogel gezimmert hatte, ging es dann an die Gewehre. Nach einem spannenden Schießen, bei dem der Vogel einige Male bedenklich wackelte, wurde mit dem 116. Schuss Dieter Neschen der neue König. Seine Minister sind Peter Hamers und Rüdiger Lückertz. Jüngster Schütze war Vincenz Winkels, der 16 Jahre alt ist. Sein Großvater Günter Winkels (87) ist Alterspräsident der Schwarzen Garde. Ihm wurde am Sonntag der Ehrenvogel verliehen. Die Garde feierte den neuen König bis spät in die Nacht bei bayerischen Schmankerln.
Seit dem 1. August machen sich die beiden katholischen Kindergärten St. Vitus Oedt und St. Heinrich Mülhausen auf dem Weg zur Entwicklung eines neuen Familienzentrums. Nun hat das Kind auch einen Namen, der in einem Wettbewerb ermittelt worden ist. Eine Jury aus den Kita-Leiterinnen, Elternvertretern, der Verwaltungskraft des Familienzentrums und Vertretern der kirchlichen Gremien hat unter der Leitung von Pastor Johannes Quadflieg 16 Vorschläge bewertet und den Sieger gekürt. Trommelwirbel: Die Wahl fiel auf „FAMO“ — die Abkürzung für FAmilienzentrum Mülhausen Oedt. Ergänzt wird der neue Name durch einen Leitspruch „Wo Familie zum Mittelpunkt wird“. Durch das Familienzentrum sollen zusätzliche Angebote zur Förderung und Unterstützung aller Familien in den Ortsteilen Oedt und Mülhausen organisiert werden. Spätestens zu Beginn des nächsten Jahres soll es die ersten Veranstaltungen geben.
Wenn zwei das Gleiche tun, kommt nicht zwingend dasselbe dabei heraus. Das sieht man auch an den Werken der beiden Künstlerinnen Angela Richter und Karstjen Schüffler-Rohde, die beide in Willich leben und ihre Werke nun im Foyer des Evangelischen Altenzentrums in Oedt zeigen. Mit dem Titel „Kontraste“ ist eine Kunstausstellung überschrieben, die vom 8. Oktober bis 31. Dezember zu sehen ist. Die ausgestellten Werke von Angela Richter zeigen teils märchenhafte, surreale Szenen oder einfach nur wenig Wahrgenommenes aus der Natur. Zum Beispiel die Harmonie von Insekten und Blüten. Dagegen deutet Karstjen Schüffler-Rohde in ihren Bildern oft nur an und lässt der Fantasie Spielraum. In knapper Strichzeichnung wird zum Beispiel eine weibliche Figur im Wintermantel angedeutet oder Landschaften, die mal mit Pinsel, mal mit Kreiden angelegt sind und vielleicht die Erinnerung an Licht und Duft eines Moments wecken. Die Ausstellung kann täglich von 10 bis 17.30 Uhr besucht werden.
Das Herbstschaufenster des Oedter Heimatvereins an der Hochstraße 52 zeigt diesmal Fotos zahlreicher denkmalgeschützter Gebäude. Unter dem Motto „Zeugen der Vergangenheit“ sind diese Denkmäler vom äußersten Oedter Süden bis in den hohen Norden des alten Amtes Oedt zu sehen. Dabei handelt es sich teilweise um alte Bilder, die die Häuser zeigen, wie sie früher einmal waren oder wie sie heute sind. Das südlichste Motiv ist der Kirschhof, der heute schon auf Viersener Gebiet steht — und das nördlichste ist die Neersdommer Mühle im Niederfeld. Diese „alten Steine“ künden von der Geschichte Oedts und halten viele Erinnerungen wach.
Bereits am vergangenen Wochenende war die Oedter Albert-Mooren-Halle bestens belegt und besucht. Am Samstag feierte der Musikverein sein Oktoberfest, am Sonntag folgte dann das Konzert der Band Loco (siehe Seite 17). Am kommenden Samstag steht für Pächter Christian Karpenkiel und sein Team der nächste Termin an. Ab 20.30 Uhr (Einlass ist um 19.30 Uhr) spielt die aus dem Kölner Karneval bekannte Band Kasalla. Seit 2011 begeistert die Band auf den Sitzungen und Veranstaltungen in der fünften Jahreszeit in der Domstadt. Gegründet wurde die Band von Gitarrist und Songwriter Flo Peil und dem Sänger Bastian Campmann. Peil ist seit Jahren in der Kölner Musikszene aktiv und schrieb Lieder für viele bekannte Bands aus Köln. Unter anderem für die Bläck Fööss und die Paveier, aber auch für den Kölner Jugendchor. Inzwischen hat Kasalla drei Alben veröffentlicht und zum Open-Air-Konzert im Jahr 2014 am Kölner Tanzbrunnen kamen 12 000 Besucher. So viele werden es in Oedt zwar nicht werden, trotzdem ist sicher Stimmung angesagt. Eine Karte kostet 25,80 Euro. Vorverkauf in der Mooren-Halle, Niedertor 8.