Kempen Kempener Firma Dornbusch Gravuren ist gerettet
Der Hersteller von Prägewalzen ist im Insolvenzverfahren von einem Unternehmen aus Mönchengladbach übernommen worden.
Kempen. Das Kempener Unternehmen Dornbusch Gravuren ist gerettet. Das teilte Insolvenzverwalter Peter Houben am Donnerstag mit. Der Hersteller von Prägewalzen und -platten sowie Druckwalzen und -platten hatte zum 30. Mai die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens vor dem Amtsgericht Krefeld beantragt (die WZ berichtete). Damals hatte die Firma nach eigenen Angaben „Liquiditätsschwierigkeiten“. Betriebsrat und Gewerkschaft reagierten Ende Mai auf WZ-Anfrage überrascht auf den Insolvenzantrag. Die Auftragsbücher von Dornbusch waren aus Sicht der Arbeitnehmer voll.
Nun teilte Rechtsanwalt Houben mit, dass das Insolvenzverfahren erfolgreich verlaufen sei. Ende Mai habe Dornbusch mit Sitz Am Selder 31 noch 51 Mitarbeiter beschäftigt. In den vergangenen Monaten wurde „13 Arbeitnehmern seitens des Insolvenzverwalters nach Abschluss eines Interessensausgleichs und Sozialplans des Betriebsrats gekündigt“. Nun will das Unternehmen am Standort Kempen mit 33 Arbeitnehmern in eine bessere Zukunft starten.
Insolvenzverwalter Houben hat nach eigenen Angaben einen neuen Eigentümer für das im Jahr 1900 gegründete Unternehmen gefunden. Laut Pressemitteilung hat das Mönchengladbacher Unternehmen Ungricht die Kempener Firma übernommen. Ungricht wurde 1892 gegründet und ist heute nach eigenen Angaben einer der weltweit führenden Hersteller von Walzengravuren.
Auch während des Insolvenzverfahrens seien Produktion und Vertrieb bei Dornbusch in den vergangenen Monaten fortgeführt worden. Nach Angaben des Insolvenzverwalters war dies der Unterstützung der Belegschaft zu verdanken.
In den vergangenen Jahren hat die Kempener Firma eher für positive Schlagzeilen gesorgt. 2014 gab die damalige Geschäftsleitung an, dass der Umsatz seit Jahren um drei bis fünf Prozent steige. 2014 will das Unternehmen rund sechs Millionen Euro umgesetzt haben.
Ein Vorzeigeprojekt der Kempener gab es im Vorfeld der Fußball-WM 2014 in Brasilien. Dornbusch hatte damals vom Sportartikelhersteller Adidas den Auftrag bekommen, an der Entwicklung des WM-Balls „Brazuca“ mitzuwirken. Nach Angaben von Dornbusch waren Kempener Mitarbeiter daran beteiligt, an der Veränderung der Oberfläche des Balles mitzuwirken. In Tests vor der WM sei die Flugeigenschaft des Balles unbefriedigend gewesen.
Was auch immer mit dem Ball gemacht worden ist, es war erfolgreich. Mit „Brazuca“ schoss Mario Götze das deutsche Team bekanntlich zum Titel.