Kempener Altstadt-Geflüster Kerkeling-Fans stürmen weiter ins Kempener Kino

Kempen · In den Lichtspielen wurde beim Film „Der Junge muss an die frische Luft“ die 14 000er-Marke geknackt. Außerdem geht’s im Altstadt-Geflüster um Ampelmännchen.

Theaterleiter Imad Assaf überraschte Margret und Herbert Donarski beim Besuch des Films „Der Junge muss an die frische Luft“.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Der Erfolg der Verfilmung von Hape Kerkelings Kindheit reißt nicht ab. Seit Anfang des Jahres bricht der Streifen „Der Junge muss an die frische Luft“ sämtliche Rekorde. Auch in Kempen, weshalb die Lichtspiele auch immer wieder Sonderaufführungen des Films anbieten. Nach zwei ausverkauften WZ-Genießer-Kino-Vorstellungen Anfang Mai kam es am Mittwoch zu zwei weiteren Terminen im Rahmen der Filmauslese. Und zu diesem Anlass erreichten die Lichtspiele eine besondere Besucherzahl. „Wir haben die 14 000-Grenze überschritten“, so Theaterleiter Imad Assaf. An eine solche Zahl aus den vergangenen Jahrzehnten kann sich keiner im Kempener Kino erinnern. Möglicherweise seien es bei „Titanic“ (1997) mal so gewesen. Andere Erfolgs-Beispiele fallen Assaf aber nicht ein. Grund zur Freude also für Kino-Betreiber Frank Janssen, aber auch für die Besucher Margret und Herbert Donarski. Die Beiden haben laut Kino nämlich die Kerkerling-Tickets Nummer 14 000 und 14 001 erworben. Als Belohnung dafür gab es ein Gläschen Sekt, Blumen, Freikarten und eine Flasche Eierlikör. Um die geht es nämlich in der Familie Kerkeling immer wieder. Ob es bald noch weitere Vorführungen von „Der Junge muss an die frische Luft“ gibt, erfährt man unter Tel. 02152/54141 oder im Internet:

Kritik aus Camberg

Vor ziemlich genau 50 Jahren kam es in Kempen zur legendären TV-Show „Spiel ohne Grenzen“. Zum Jubiläum hat die WZ in dieser Woche an das Spektakel 1969 erinnert. Und in den drei Archiv-Ordnern der Stadt Kempen zu diesem Ereignis finden sich schier unendlich viele Schätzchen und Anekdoten rund um das Duell zwischen Kempen und der Stadt Bad Camberg in Hessen. Im Nachgang gab es von den Pressekollegen aus Camberg viel Lob für Kempen, aber auch harsche Kritik. So moniert der Redakteur Jochem Mackensen im „Camberger Anzeiger“ vom 22. Mai 1969, dass die kulinarische Versorgung der weit über 1000 Schlachtenbummler aus Hessen alles andere als gut gelaufen ist. Diese waren in einem Tanzsonderzug nach Kempen gekommen und hatten nach der Ankunft ordentlich Kohldampf. Aber in der „überfüllten Ponderosa“ auf dem Buttermarkt gab es bei der im Western-Stil aufgebauten Veranstaltung nur Suppe und Würstchen, schreibt Mackensen. Dabei hätten die Hessen doch so gerne ein „richtiges warmes Mittagessen“ gehabt. Alternativen hätte es nicht gegeben, weil die Gaststätten der Altstadt offenbar gar nicht auf so viele Gäste eingestellt gewesen waren. Es habe an Essen und Personal gemangelt. So sei der Kellner einer „Gaststätte am Festplatz“ praktisch um sein Leben gerannt. Das waren nur einige Beispiele des Autors, der in seinem Kommentar zur abschließenden Meinung kommt, dass die Camberger Gastronomie das deutlich besser hinbekommen hätte. Mein Gott, was für eine Aufregung. Und doch wohl nur, weil die Camberger haushoch in Kempen verloren haben...

Frage nach Ampelmännchen

Vor einigen Monaten hatte ein Bürgerantrag bei der Stadt für Aufsehen gesorgt – im positiven Sinn. Weil Kommunen per Gesetz die Möglichkeit bekommen, die Ampelmännchen im Stadtgebiet lokal zu gestalten, schlug ein Bürger vor, dass es in Kempen Ampeln mit einem Kind samt St. Martins-Fackel geben soll (die WZ berichtete). In der Politik und in den sozialen Medien stieß der Vorschlag auf große Zustimmung. Wie könnte es in der inoffiziellen St. Martins-Hauptstadt anders sein. Nun fragte der fraktionslose Ratsherr Jeyaratnam Caniceus, der sich bekanntlich für das Martinsfest stark macht, wie es mit der Umsetzung des Antrags aussieht. Erster Beigeordneter Hans Ferber teilte mit, dass der Ordnungsausschuss sich im September mit dem Thema befassen wird. „Grundsätzlich müssen wir bei der Diskussion aber beachten, dass es sich immer noch um Verkehrszeichen handelt, die erkennbar sein müssen“, so Ferber mit relativ wenig Euphorie für so viel Lokalkolorit. Dennoch sei die Verwaltung dem Vorschlag gegenüber aufgeschlossen. Was nicht für alle Ampelmännchen-Ideen gilt. „Uns liegt auch ein Antrag vor, Ferdi auf den Kempener Ampeln zu verewigen“, so Hans Ferber, der hinterher schob, dass dies kein Witz sei. Dieser Vorschlag scheint keine Chance zu haben. Schließlich ist Ferdi, unser Altstadt-Original, schon an so vielen Stellen Kempens präsent.