Oedter Karnevalszug steht auf der Kippe
Die Nachfolger des früheren Organisators Werner Hörschkes haben vorerst die Absage des Zuges 2018 verkündet. Die Gemeinschaft Perspektiven für Oedt will sich damit aber noch nicht abfinden.
Oedt. Wird es 2018 in Oedt einen Karnevalszug geben? Diese Frage beschäftigt die Narren bereits jetzt. Der Nelkensamstagszug steht zurzeit zumindest stark auf der Kippe. Eigentlich hatte sich die Truppe „Jecke Generations Oedt“ bereiterklärt, die Nachfolge des bisherigen Organisators Werner Hörschkes anzutreten, der die Aufgabe nach sechs Jahren in jüngere Hände geben wollte. Nun verkündete die Gruppe bei Facebook: „Hiermit geben wir leider bekannt, dass wir keinen Straßenkarneval für 2018 in Oedt organisieren werden.“
Georg Fasselt, Perspektiven für Oedt
Auf Nachfrage bei Facebook ergänzten sie, dass sie es versucht hätten, aber „dass die ganze Organisation eine Nummer zu groß für uns ist, da wir die versprochene Hilfe von denen, die es sonst organisiert haben, bisher leider nicht bekommen haben. Es tut uns sehr leid, denn auch für uns ist es eine Katastrophe, dass dieser Zug voraussichtlich nicht zu Stande kommt“. Bei Facebook gab es daraufhin viel Bedauern. Unter anderem von Georg Fasselt von den Perspektiven für Oedt. „Das ist ja eine Katastrophe“, kommentiert er.
Die Perspektiven für Oedt haben das Thema auf die Tagesordnung ihres Treffens am heutigen Mittwoch ab 19 Uhr im Altenzentrum gesetzt. Zwar hat die Initiative, die selbst kein Verein ist und bereits für die Finanzierung des Oedter Treffs viel Engagement aufbringen muss, keine Möglichkeit, die Zug-Organisation zu stemmen. Aber Fasselt setzt zurzeit verschiedene Hebel in Bewegung, um Oedter Vereine und Organisationen an den Vorbereitungen und Kosten zu beteiligen. „Ich gebe noch nicht auf“, sagt der Oedter.
Interne Gründe hätten zu der Absage geführt, so die „Jecken Generations“ auf Nachfrage der WZ. Mehr möchte man zunächst noch nicht dazu sagen. Man wolle zunächst die Sitzung der Perspektiven, bei der „Jecke Generations“ dabei sein wollen, abwarten.
Die Interessengemeinschaft Oedt & Mülhausen, die in den vergangenen Jahren als Verein hinter der Veranstaltung unter der Organisation von Werner Hörschkes gestanden hatte, teilt auf ihrer Homepage mit, dass sie nicht Veranstalter eines Karnevalszuges 2018 sein wird. Die Absage von „Jecke Generations“ zeige, „wie viel Herzblut und wie viel Arbeit Werner Hörschkes in die Organisation gesteckt hat. Im Hintergrund die Interessengemeinschaft als eingetragener Verein mit entsprechender Verantwortung“.
Für den IG-Vorstand sei dies immer ein Spagat gewesen — zwischen dem eigentlichen Vereinszweck, der Bereitschaft Verantwortung anzunehmen, Werner Hörschkes den Rücken freizuhalten und auch die finanziellen Aspekte nicht außer Acht zu lassen und zu decken. „Ein konstruktives Konglomerat, das nicht beliebig in anderer Konstellation zusammengemischt werden kann“, heißt es bei der IG, die aber auch betont: „Und natürlich würden wir uns freuen, wenn zukünftig wieder ein närrischer Zug durch Oedt ziehen wird.“
Unter dem Motto „Üdsche Jaas treckt weer“ zog seit dem Jahr 2011 wieder ein Karnevalszug durch Oedt. Mit dem Termin am Nelkensamstag hatte sich der Zug schnell großer Beliebtheit erfreut — bei Zuschauern wie Teilnehmern. Besonders viele Landjugenden aus der ganzen Region kamen, um mitzufeiern. In diesem Jahr hatte es in Oedt mit 45 Wagen und 15 Fußgruppen einen neuen Teilnehmer-Rekord gegeben.