Ordnungsamt setzt Straßenmusik-Regeln in Kempen durch

Auf dem Buttermarkt in Kempen machen sich wieder Musiker breit. Die Klänge gefallen nicht jedem.

Foto: Tobias Klingen

Kempen. Es ist ein Gesetz der Natur: Mit den steigenden Temperaturen nimmt der Mensch Jahr für Jahr auch mehr Stimmen von Singvögeln wahr. Ein wenig überspitzt formuliert, lässt sich dieses Naturgesetz auch auf das Verhältnis der Temperaturen zur Anzahl der Auftritte von Straßenmusikern in der Kempener Altstadt übertragen. In der vergangenen Woche und auch am Wochenende konnten sich vor allem die Besucher des Buttermarktes wieder an Auftritten von Musikern „erfreuen“.

Dabei handelt es sich augenscheinlich um die selben Musiker, die schon im Sommer 2016 Anwohner, Wirte und Besucher eher genervt als erfreut haben. Nutzen die Herren doch für Songs wie „I Did It My Way“ oder „Que Sera, Sera“ sehr laute Verstärke. Und ob die „Künstler“ selbst musizieren oder die Töne eher vom Band kommen, ist wohl eher ungeklärt.

Nach dem ärgerlichen Sommer im vergangenen Jahr will die Stadt Kempen im Umgang mit den Straßenmusikern ernst machen. Davon konnten sich die Besucher des Buttermarktes am Sonntag selbst überzeugen. Zwei Mitarbeiter des Ordnungsamtes regelten kurzerhand die Lautstärke des Aufritts der stadtbekannten Musikanten. „Wenn den Kollegen etwas Negatives auffällt, kümmern sie sich sofort darum“, sagt Kempens Stadtsprecher Christoph Dellmans auf Anfrage der WZ.

Im Winter hatte sich die Verwaltung mit der Politik auf einige Regeln geeinigt, damit die Straßenmusik eher eine Freude statt eines Ärgernisses ist. „Die Musiker dürfen nur maximal 30 Minuten an einem Ort spielen. Dann müssen sie weiterziehen“, so der Pressesprecher. Zudem dürften die Musiker keine Verstärker oder Wiedergabegeräte benutzen. Gleiches gelte für Schlagzeuge oder Trommeln.

Massive Probleme mit Straßenmusikanten hat die Stadt Kempen in diesem Jahr noch nicht registriert. Anrufe oder gar Anzeigen von Anwohnern habe es noch nicht gegeben, so Dellmans. Wie im Dezember im Ordnungsausschuss verkündet, will die Stadt Kempen das Thema besonnen behandeln. Man wolle die Straßenmusik nicht völlig verbieten, zumal viele Besucher diese „durchaus als unterhaltsam und kurzweilig empfinden“, hatte Ordnungsdezernent Hans Ferber im vergangenen Jahr im Ausschuss gesagt.

Größere Probleme bereiten die Musiker eher im Rahmen von Stadtfesten, wie Christoph Dellmans erklärt. „Da gibt es immer welche, die sich irgendwo hinstellen, obwohl sie keine Genehmigung haben“, sagt der Pressesprecher. Die Musiker versuchten dann die Situationen bei Stadtfesten auszunutzen. „Wir teilen ihnen dann mit, was geht und was nicht“, so Dellmans.