Grefrath Was für ein Zirkus in der Grundschule!
Kleine Akrobaten und Jongleure begeisterten das Publikum in Grefrath.
Grefrath. „Der Applaus war am schönsten.“ Da waren sich Leon und Jan hinterher schnell einig. Sie hatten gerade gemeinsam mit ihren Schulkameraden ihren Auftritt als Jongleure und Artisten hinter sich gebracht. Den langanhaltenden Beifall der Eltern und Großeltern hatten sich alle Grundschüler verdient. So der siebenjährige Logan Stolz (Klasse 1b) als Clown und die neunjährige Josie Wiehr aus der dritten Klasse, die auf einer großen Balancier-Kugel stand und an ihrem Körper den Hula-Hoop-Reifen kreisen ließ.
Einmal mehr war aus der Gemeinschaftsgrundschule am Burgweg ein Zirkus geworden. Zuletzt hatte es solch ein Projekt vor vier Jahren gegeben. „Das ist schon mein dritter Zirkus, den ich mitmachen darf“, sagte in einer Pause Schulleiterin Berrit Liebisch-Wiggert. Sie konnte sich auf die vielen Helfer und Helferinnen verlassen. Dies waren nicht nur ihre Kolleginnen oder die Erzieherinnen des Ganztags. Zahlreiche Väter und Mütter machten mit, halfen bereits beim Aufbau, nähten Westen und Überwürfe oder unterstützten das viele Training in der Projektwoche.
So kümmerte sich beispielsweise Anna Brünen um die Gruppe der jungen Fakire und Zauberer oder Yvonne Larfeld um die Kugel-Gruppe, derweil am Tag der Aufführungen Ingolf Larfeld und Doro Schröder das Ganze mit den Kameras aufnahmen. In den nächsten Tagen soll eine DVD mit den jeweiligen Auftritten und Szenen fertig sein, die noch vor den Sommerferien bestellt werden kann.
Louis aus der 4a verblüffte gerade die Besucher, steckte einzelne Tücher in eine Schachtel, die er dann nach einem Zauberspruch kurze Zeit später ineinander verknotet wieder herausholte. Andere wurden zu Feuerkindern, Leiterakrobaten, Balancier- und Trapezkünstlern oder schwangen die Pois-Elemente und Luna-Sticks. „Vielleicht werde ich später einmal Jongleur und lebe in einem großen Wohnwagen, müsste dann nie mehr Eintritt für den Zirkus bezahlen“, sagte David aus der 4. Klasse.
Ein geringer Beitrag wurde für die erwachsenen Zuschauer und für die Geschwisterkinder verlangt. Denn so ein Projekt ist teuer. Durch einen Sponsorenlauf hatten die Schüler im September des vergangenen Jahres rund 11 000 Euro zusammenbekommen. Außerdem wurde eine Zirkus-Zeitung herausgegeben. Ferner ging der Erlös aus den Grill- und Getränkeverkäufen in dieses Projekt.
Das Interesse war groß, denn nahezu alle der vier Vorstellungen des „Zirkus Soluna“ waren ausverkauft, jedes Mal saßen 350 Gäste im Zelt unter der Zirkuskuppel. Den Vorstellungen ging eine fünftägige Projekt-Phase voraus, bei der viel trainiert und geschwitzt wurde. Jedenfalls wurde das Projekt-Motto glänzend umgesetzt: „Kannst du nicht war gestern. . .“ Dass sie es können, bewiesen die 307 Kinder der Grefrather Gemeinschaftsgrundschule auf jeden Fall.