Kempen/St. Tönis Urlaub: Spanien und Griechenland liegen im Trend
Bei den Urlaubern am Niederrhein liegen Spanien und Griechenland in diesem Sommer im Trend. Eine Umfrage in der Region zeigt, dass auch kurzfristig noch gebucht wird.
Kempen/St. Tönis. Am 17. Juli beginnen in NRW die Sommerferien. Ein guter Anlass, um Profis nach der Reiselust der Niederrheiner und den besonders gefragten Zielen zu fragen. Detlef Jung vom gleichnamigen Reisebüro am Concordienplatz im Kempener Stadtteil Hagelkreuz hat eine deutliche Steigerung der Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr festgestellt. 2016 sei eine „stärkere Verunsicherung“ aufgrund der weltpolitischen Lage — Stichwort Terror — zu spüren gewesen. Dagegen sei im Moment „sehr viel los“, so Jung. Erst in der vergangenen Woche hat er zahlreiche kurzfristige Buchungen für Reisen im Juli durchgeführt.
Und wohin soll’s gehen? „Es fokussiert sich momentan auf Spanien und Griechenland“, sagt Manuel Loitsch, der seine Reiseagentur an der Krefelder Straße in St. Tönis betreibt. Auch Italien und Kroatien würden gerne genommen — als Alternativen zum arabischen Raum und zur Türkei. „Diese Länder werden derzeit eher gemieden“, sagt er. Kollege Jung berichtet allerdings durchaus noch von einer Nachfrage nach Ägypten und der Türkei und nennt die niedrigen Preise als Begründung. „Diese sind wegen der geringeren Nachfrage nach diesen Zielen gefallen.“ Da könne man als Familie „leicht einen Tausender sparen“.
Nichtsdestotrotz: Auf der Hitliste ganz oben steht, wenig überraschend, Spanien. Und da besonders die Inseln wie Ibiza, Mallorca, Gran Canaria und Fuerteventura. Über 90 Prozent der Kunden buchen bei Manuel Loitsch eine Pauschalreise, also „Flug und Hotel am Strand“. Sie wollen vor allem „Süden, Wärme, Meer“. Jeder zweite Kunde komme ohne ein konkretes Ziel im Hinterkopf zu ihm. Da sei Beratung gefragt. „Es gilt herauszufiltern, was jeweils genau in Frage kommt“, sagt der Agenturbetreiber. Die meisten Urlauber in spe wollen für zehn bis zwölf Tage mal was anderes sehen. „Eine Woche ist den meisten mit Blick auf den Erholungswert zu wenig.“
Aus kaufmännischer Sicht kann sich Loitsch nicht beklagen: „Die Nachfrage ist da.“ Die Hochzeit der Buchungen sei für ihn aber bereits vorbei. Diese liege in den Wintermonaten Dezember, Januar und Februar. Momentan läuft seiner Aussage nach das Durchschnittsgeschäft.
Auf die Frage nach einem eher exotischen Reiseland nennt Detlef Jung Sri Lanka. Aufenthalte in Badeorten des Inselstaats seien ohne Probleme pauschal buchbar. Wie im Falle Thailands, das deutlich bekanntere Reiseziel, würde Sri Lanka vor allem von jungen Leuten gebucht, die noch keine Kinder hätten. Familien scheuten dagegen die langen Flüge. Als Preisbeispiel für Südostasien nennt der Kempener Kaufmann „1200 Euro für 14 Tage Pattaya“. Das Gegenprogramm sind Touren an die deutsche Nord- und Ostsee. „Auch die werden gerne gebucht. Dank der Anreise mit dem eigenen Pkw ist man vor Ort sehr flexibel.“
Ungebrochen, das sagen sowohl Loitsch als auch Jung, sei der Kreuzfahrt-Trend. „Zu mir kommen viele Leute, die es nach den Erlebnissen von Freunden, Verwandten und Bekannten auch einmal ausprobieren möchten“, sagt der Unternehmer von der Krefelder Straße. „Das steckt schon an.“ Kurzfristige Entscheidungen sind laut Jung in diesem Bereich eher selten. „Kreuzfahrten werden zum Teil ein Jahr im Voraus gebucht, um überhaupt noch Plätze zu bekommen.“