Stadtsportverband Kempen „Alle sollen guten Sport treiben können“
Kempen. · Winand Lange, Chef des Stadtsportverbandes Kempen, spricht über seine Visionen für den lokalen Sport.
„Wenn ich etwas mache, dann mit vollem Einsatz.“ Vor etwas mehr als drei Jahren übernahm Prof. Dr. Winand Lange den Vorsitz des Stadtsportverbandes Kempen (SSV). Das Image der Dachorganisation war seinerzeit angekratzt. Aber die aktuelle Wahrnehmung ist eine andere, denn bei der Stadt Kempen und den angeschlossenen Vereinen genießt der SSV mittlerweile durch seine in den vergangenen Jahren geleistete Arbeit wieder größere Wertschätzung.
„Ich glaube, das kommt davon, dass man uns wieder hört“, sagt Lange, der mit seinem Team die Förderung des Sports in Kempen über alle Generationen hinweg weiter vorantreiben will. Sowohl mit kritischen Wortmeldungen als auch mit pragmatischen Lösungen und zukunftsorientierten Visionen. Über allem stehe ein Gedanke: „Alle sollen guten Sport treiben können. Sport soll Spaß machen. Denn Sport ist wichtig für die Gesundheit. Vor allem mit Blick auf zunehmende Zivilisationskrankheiten und die demographische Entwicklung. Das ist ein gesundheitspolitischer Auftrag“, sagt der Mediziner Lange.
Sportplatz Kommune
Zwei Themen genießen in diesem Jahr Priorität. Dem SSV ist daran gelegen, dass mit Beginn des nächsten Schuljahres das Projekt „Sportplatz Kommune“ startet. Das Förderprogramm des Landes NRW unterstützt seit 2019 (und bis 2022) finanziell innovative Bewegungs- und Sportangebote für Kinder und Jugendliche. Der SSV, bei dem vieles über den Tisch von Geschäftsführerin Claudia Buckbesch geht, übernimmt dabei die Koordination zwischen allen Beteiligten vor Ort, stand damit aber auch vor einem Problem: Die Satzung, deren letzte Neufassung aus dem Jahr 2001 stammt, musste umfassend überarbeitet werden. Um unter anderem den Anforderungen der Förderungswürdigkeit zu entsprechen, muss der SSV eine Jugendvertretung etablieren.
Hilfreich zur Seite stand der Kreissportbund (KSB), bei dem Lange im erweiterten Vorstand tätig ist. Für Lange ist der KSB ein überaus wichtiger Partner: „Er ist ein echter Teamplayer. Vor allem Geschäftsführerin Klaudia Schleuter hat uns bei dem Projekt ‚Sportplatz Kommune’ sehr unterstützt.“ Im März wolle man mit der überarbeiteten Version auf die Vereine zugehen. Mit der Stadt Kempen soll das nächste Gespräch zu „Sportplatz Kommune“ in dieser Woche stattfinden.
Moderne Sportstätten 2022
Auf der Agenda für 2020 steht außerdem das Projekt „Moderne Sportstätten 2022“. Vereine können hier Zuschüsse zur Sanierung eigener Sportanlagen beantragen. Mietende oder pachtende Vereine ebenfalls, sofern sie als wirtschaftliche Träger agieren. Auch hier koordiniert der SSV, der für die Priorisierung und auch für die Bedingungen der Förderungshöhe zuständig ist. Das Portal sei seit Kurzem für die in Frage kommenden Vereine offen; Anträge können für den ersten Vergabezeitraum bis zum 31. März 2020 eingereicht werden. bisher habe es aber seitens der in Frage kommenden Vereine keine Anträge gegeben.
Diskussion mit Kandidaten
Im Vorfeld der Kommunalwahlen ist für den SSV auch von Interesse, wie die Kempener Politik die künftige Entwicklung von Sport und Sportangebot sieht und sich dahingehend positioniert. Hierzu sind auch die Bürgermeisterkandidaten zu einem öffentlichen „Runden Tisch“ am 7. Mai im städtischen Jugendtreff „Campus“ am Spülwall eingeladen.
Dank an Klee und Geerkens
In diesem Zusammenhang betont Lange die gute Zusammenarbeit mit dem Beigeordneten Michael Klee, der vom Stadtrat nicht für eine weitere Amtszeit wiedergewählt wurde: „Wir bedauern es sehr, dass er ausscheidet.“ Lobende Worte hat Lange auch für Waltraut Geerkens vom Sportamt.
Sportlerehrung
Am 8. Mai findet die Sportlerehrung statt, bei der auch die Stadtmeister der verschiedenen Sportarten geehrt werden. Dabei ist es dem SSV schon länger ein Anliegen, im Rahmen des Altstadtlaufs eine Stadtmeisterschaft für den Zehn-Kilometer-Hauptlauf anzubieten. Bisher erfolglos. „Das ist ein Event, das sehr von der Stadt unterstützt wird. Die Vereinigte Turnerschaft Kempen wollte das bisher nicht. Aber wir bleiben am Ball. Wir könnten das auch alleine umsetzen, aber uns ist an einer Zusammenarbeit mit der VT gelegen“, sagt Lange, der auf ein Umdenken bei den Verantwortlichen der VT hofft.
Neue Multifunktionshalle
Vor dem Stadtsportverband liegen noch viele weitere Themen, auch wenn man allmählich an der Kapazitätsgrenze angekommen sei. Als aktiver Tennisspieler sieht der SSV-Vorsitzende auf Sicht eine neue Tennishalle als erforderlich an: „Es stellt sich aber die Frage: auf welcher Fläche? Das gilt auch für Kunstrasenplätze für die Fußballer, vorrangig für St. Hubert.“ Ideen und Visionen sind vorhanden, so auch die Überlegung einer Multifunktionshalle im Umfeld des Königshütte-Sees. „Think big“, so Winand Lange.