Mehrheitlich abgestimmt Weiterer Wohnmobilstellplatz abgelehnt
Grefrath · Der Haupt- und Finanzausschuss votierte mehrheitlich dagegen. Die SPD will das Thema weiter im Fokus halten.
(ure) Die Fraktionen der SPD und der FDP hatten vor rund zwei Jahren beantragt, neben dem Standort Niersperle an der Burg Uda weitere Stellplätze für Reisemobile zu schaffen. Die SPD hatte dabei im Antrag vom 8. März 2021 von einem Wohnmobilhafen oder Touristikplatz in attraktiver Lage im Ortsteil Grefrath, beispielsweise am Freibad, gesprochen, andere Orte aber nicht konkret ausgeschlossen. Der Antrag der FDP vom 14. April 2021 zielte darauf ab, zehn Stellplätze in der Nähe des Eisstadions zu schaffen.
Der Haupt- und Finanzausschuss der Gemeinde lehnte am vergangenen Montag beide Anträge mehrheitlich ab. Gegen die Ablehnung stimmten erwartungsgemäß die SPD und die FDP, insgesamt mit drei Stimmen. Dennoch beharrte der SPD-Fraktionsvorsitzende Bernd Bedronka darauf, das Vorhaben nicht aus den Augen verlieren zu wollen. Er sah ein, dass die Realisation weiterer Wohnmobilstellplätze zwar schwierig, aber eben nicht unmöglich sei. Die Gemeindeverwaltung betonte dagegen, dass der Aufwand für einen weiteren Stellplatz in Grefrath zu hoch sei. Man müsse neben der Standortfrage auch die Rentabilität berücksichtigen. In diesem Zusammenhang verwies Bedronka darauf, die Niederrhein Tourismus GmbH es für wünschenswert halte, im Kreisgebiet weitere Stellplätze für Wohnmobile zu installieren. Bauamtsleiter Norbert Enger wies darauf hin, dass Flächennutzungspläne geändert werden müssten und Sondergebiete ausgewiesen werden müssten, um dann darauf einen Bebauungsplan abzustimmen. „Das ist kurzfristig nicht möglich“, sagte Enger.
Die Gemeinde hat Stellplatzorte neben anderen an der Bahnstraße und im Niederfeld untersucht. Hier müsse man mit Verfahren von mindestens fünf Jahren rechnen. Die Verhältnismäßigkeit der Mittel müsse beachtet werden, betonte Bürgermeister und Ausschussvorsitzender Stefan Schumeckers (CDU). An den Standorten am Sportplatz und am Freibad dürfte das Verfahren rund zwei Jahre dauern, dennoch sei solch ein Vorhaben aus wirtschaftlicher Sicht nicht darstellbar, sagte Schumeckers. „Bei der aktuellen Haushaltslage können wir uns einen weiteren Stellplatz gar nicht leisten“, sagt Wilhelmine Hübecker (CDU). Grefrath habe einen Stellplatz und einen Campingplatz – das müsse reichen. Während Stephanis Jahrke, FDP-Fraktionsvorsitzende, die mangelnde Transparenz gegenüber den Antragstellern vermisste, immerhin seien beide Anträge schon rund zwei Jahre alt, betonte Schumeckers die aktuell gute Infrastruktur hinsichtlich der Freizeit-Komponenten in der Gemeinde.
Einstimmig votierte der Ausschuss dagegen, der Gemeinde den Auftrag zu erteilen, den Stellplatz Niersperle im Bestand zu sichern, weiterzuentwickeln und dafür die planerischen Voraussetzungen zu schaffen.