Nach dem Großbrand in Kempen Hotel-Disco völlig zerstört – Zukunft der Tennishalle völlig offen
Kempen · Nach dem Großbrand ermittelt die Polizei auf dem Gelände des Kempener Sporthotels. Die ungewisse Zukunft des Komplex’ sorgt für Spekulation über die Brandursache.
Ein Bild der totalen Zerstörung bot sich am Montag auf dem Gelände des Kempener Sporthotels. Nach dem verheerenden Brand in der Nacht zu Sonntag sind die Diskothek und die Kegelbahnen des ehemaligen Gastronomie-Betriebes komplett ausgebrannt. Ebenso beschädigt ist die Tennishalle, die direkt an die Disco grenzt. Dort sind ein großes Loch und Brandspuren zu erkennen. Zudem ist einer der vier Tennisplätze nach dem Einsatz von Löschwasser wohl nicht mehr zu retten.
Dazu, ob die Tennishalle irgendwann mal wieder genutzt werden kann, konnte Immobilien-Inhaber Murat Altinok am Montag keine Prognose abgeben. „Für irgendwelche Aussagen ist es noch zu früh“, so Altinok. Nun müssten Sachverständige den Zustand der Gebäude bewerten. Danach könne man eine Entscheidung darüber treffen, ob eine Sanierung Sinn hat. Auf den ersten Blick seien drei der vier Tennisplätze nicht betroffen. Zur Dach- und Wandkonstruktion könne er aber nichts sagen, so der Inhaber: „Ich bin kein Statiker oder Architekt.“
Langfristig hat das Sporthotel ohnehin keine Zukunft mehr
Genutzt wird die Köhlerhalle von den beiden Tennisvereinen Rot-Weiß und Casino. Akut stehen die Clubs nicht vor einem Problem, weil die Wintersaison beendet ist. „Wir sind schon seit dem Wochenende in der Freiluftsaison“, sagt Heinz Börsch, Vorsitzender von Rot-Weiß Kempen. Für den Herbst seien die Vereine aber an einer Lösung interessiert. „Man muss jetzt sehen, wie die Lage ist. Wir werden Gespräche mit dem Inhaber führen“, sagt Heinz Börsch.
Grundsätzlich ist allen Beteiligten bewusst, dass der Gebäudekomplex ohnehin keine langfristige Zukunft mehr hat. Inhaber Altinok bestätigte am Montag der WZ, dass er „in drei, vier oder fünf Jahren“ andere Pläne auf dem Areal im Kempener Westen umsetzen möchte. Nach Informationen der WZ gab es bereits konkrete Gespräche mit der Stadt Kempen über eine Wohnbebauung. Insofern kommt für das weitgehend leerstehende Objekt am Schmeddersweg wohl nur noch ein Abriss infrage.
Die Tatsache, dass das Sporthotel ohnehin keine Zukunft mehr hat, lässt seit Sonntag im sozialen Netzwerk Facebook wilde Spekulationen zur Brandursache ins Kraut schießen. An diesen werden sich Polizei und Feuerwehr aber nicht beteiligen. Wie bei jedem Brand dieser Art habe man die Ermittlungen aufgenommen, so Polizeisprecher Wolfgang Goertz. Es gebe aber noch keinerlei Anhaltspunkte oder gar Ergebnisse zur Ursache. Ein externer Brandsachverständiger werde hinzugezogen. Dazu stehe aber noch kein Termin fest. Solange ist das Gebäude gesperrt. „Brandort beschlagnahmt! Keine Veränderungen vornehmen! Betreten untersagt!“ Das steht auf einem Zettel der Kreispolizei an der Eingangstür zur ausgebrannten Disco.
Mit Blick auf die Wohnungen, die ebenfalls auf dem Gelände am Schmeddersweg sind, ist Inhaber Altinok zuversichtlich, dass die Bewohner bald zurückkehren können. 16 Menschen mussten die Wohnungen am hinteren Teil des Gebäudes verlassen, weil die Strom-, Wasser- und Fernwärmeversorgung unterbrochen war. Eine Familie mit zwei Kindern wurde nach Angaben von Stadtsprecher Christoph Dellmans im Hotel des Kempener Kolpinghauses untergebracht. Die anderen Familien seien bei Freunden oder Verwandten untergekommen. In den nächsten Tagen soll die Rückkehr erfolgen. „Der Strom funktioniert schon wieder“, so Altinok. Wasser und Fernwärme folgen. „Stadt, Stadtwerke und Feuerwehr leisten super Arbeit. Vielen Dank dafür“, sagt Murat Altinok.
175 Kräfte waren in der Nacht zu Sonntag im Einsatz. Um 1.40 Uhr war die Alarmierung der Feuerwehr erfolgt. Die Kempener Wehr wurde von den Kollegen aus Willich, Anrath, Oedt, Mülhausen und Wachtendonk unterstützt. Zudem waren Kräfte des DRK und Mitarbeiter der Stadt vor Ort. Der Einsatz der Feuerwehr war gegen 8.30 Uhr am Sonntag beendet.