Prächtiger Martinszug trotz Regen

Rund 1000 Jungen und Mädchen zogen am Samstag mit ihren selbst gebastelten Fackeln durch Grefrath.

Grefrath. „Wir feiern das St. Martinsfest seit dem Jahre 1889 in Grefrath, doch jetzt ziehen wir erstmals nach dem 10. November durch die Grefrather Straßen“, so der Vorsitzende des Grefrather St. Martin-Komitees Helmut Thönes. Weil die Herbstferien so spät lagen, zogen die Grefrather erst am Samstag. Da bildeten rund 1000 Teilnehmer mit ihren Fackeln ein prächtiges Bild. Neu war, dass das Martinsfeuer und die Bettlerszene auf der Wiese im Schwingbodenpark stattfanden. Das Gelände zwischen der Nord- und Neustraße stand nicht mehr zur Verfügung, weil es verkauft wurde und bald bebaut wird.

Foto: Kurt Lübke

In den Schulen war eifrig gebastelt worden und so sahen die zahlreichen Besucher am Samstag fast ausschließlich selbstgebastelte Fackeln. Im Zug waren Schnecken, Schildkröten, Blumen, Raupen und viele andere Motive zu sehen. Die große Fackel der Messdiener, die drei Ministranten mit Buch, Kreuz und Weihrauchfass zeigt, war wie immer ein Hingucker. Das Motiv tauchte auch in kleinerer Form mehrfach auf. Der ein oder andere Kinderwagen, der sich mit auf den Weg machte, war auch beleuchtet. Schade nur, dass mit Zugbeginn ein heftiger Regen einsetzte.

Alte und neuere Martinslieder erklangen, doch die plattdeutschen Lieder sind fast ausgestorben.

Höchst erfreulich die Tatsache, dass viele Grefrather Bürger ihre Häuser und Fenster mit Fackeln und Lichtern geschmückt hatten. Dazu gehörte auch das Grefrather Rathaus, welches teilweise angestrahlt war. Der Rathausvorplatz, wo der Zug sich am Samstag aufstellte, war fast zu klein für alle Zugteilnehmer und Besucher.

Der Grefrather Musikverein begleitete den Zug ebenso wie das Feuerwehrtrommlercorps. Die Feuerwehrleute waren mit Pechfackeln als Zugbegleiter dabei, und auch das Rote Kreuz war im Einsatz. St. Martin wurde von Peter Thönes, Vorsitzender des RV Graf Holk, dargestellt. Die Herolde waren Heinz-Josef Quinders aus Schaphausen und Andreas Czastrau aus dem Grefrather Westgebiet.

Rund 3,7 Kilometer lang war der Zugweg, der zweimal durch den Ortskern führte und auf der Hinsbecker Straße gab es den „Gegenzug.“ Im Ortskern verkauften schon ab dem frühen Nachmittag die Mitglieder der Kolpingfamilie zu familienfreundlichen Preisen leckere Püfferkes. An der Gemeinschaftsgrundschule am Burgweg war ebenso für Speis und Trank gesorgt. St. Martin winkte immer wieder den Kindern zu und musste so manche Kinderhand schütteln.

Für das Martinsfest waren rund 65 Sammler bei der Haussammlung ab Ende September unterwegs gewesen. 1200 Tüten wurden verteilt. Für die Kinder gab es dazu einen Stuten ohne Rosinen. Rund 1100 Stuten mit Rosinen wurden an die Senioren über 70 Jahre verteilt. Das Martinsfest klang für das Komitee und die Darsteller aus mit dem gemütlichen Beisammensein im Haus „Alt Grefrath.“