Radtour über 41 Kilometer Auf den Spuren des ehemaligen Landrates
Grefrath/Nettetal · Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club bietet am Sonntag eine geführte Radtour an. Es geht zur Dorenburg.
(biro) Mit einer Radtour erinnert der Kreis Viersen im Juli an einen bekannten Nettetaler: Hanns Backes. Er wurde 1925 in Kaldenkirchen geboren, wo er als Lehrer tätig war. Als CDU-Politiker engagierte er sich im Stadtrat, im Kreistag, im Landtag NRW. Von Mai 1975 bis September 1999 war Backes Landrat des Kreises Viersen. Auch ehrenamtlich setzte er sich ein, für sein Engagement erhielt er das Bundesverdienstkreuz erster Klasse und die Ehrenplakette des Kreises Viersen. 2015 starb er.
„Die Route des Monats Juli erinnert an sein politisches und soziales Engagement für den Kreis Viersen, das sich auch auf den Radverkehr erstreckte“, heißt es vom Kreis Viersen. Auf Backes‘ Initiative hin wurde 1981 erstmals die sogenannte Landratstour mit rund 350 Teilnehmern durchgeführt, die zehnte Tour im Sommer 1996 war die letzte unter seiner Schirmherrschaft, fast 600 Radfahrende waren damals dabei.
Deshalb führt die 41 Kilometer lange Radroute, die der Kreis Viersen für den Monat Juli empfiehlt, im Andenken an den ehemaligen Landrat durch seine Heimatstadt Nettetal und darüber hinaus nach Grefrath – stellvertretend für sein regionales Engagement, das über die Grenzen seiner Heimatstadt hinausführte. Wer die Route allein fahren möchte, kann sich nach den Radknotenpunkten richten. Gemeinsam mit anderen lässt es sich natürlich auch geselliger radeln: Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) lädt für Sonntag, 31. Juli, zu einer geführten Tour ein.
Der Rundweg startet am Parkplatz am Infozentrum der Biologischen Station Krickenbecker Seen, Krickenbecker Allee 36 in Hinsbeck-Hombergen. Der Weg verläuft zunächst in Richtung Nordwesten zum Knotenpunkt (KP) 2. Die Radelnden fahren auf zum Teil unbefestigten Wegen über den KP 6 im Landschaftsschutzgebiet Venloer Heide und erreichen dann den KP 3 in Leuth. Auf ruhigen Wirtschaftswegen geht es an den Feldern vorbei über KP 61 zum KP 62 im Zentrum von Kaldenkirchen. Hinter KP 14 in Breyell führt die Tour vorbei am Lambertiturm: Der ehemalige Kirchturm ist das älteste Bauwerk Breyells und der Mittelpunkt des Ortes. Um den Erhalt des alten Kirchturms kümmert sich ein rühriger Förderverein, die Stadt Nettetal bietet an einigen Tagen im Jahr dort standesamtliche Trauungen an.
Vom KP 50 in Schaag geht es durch den Ortsteil Lötsch. Die Ausflügler radeln weiter entlang des Nettebruchsees, erreichen KP 13 und folgen der Route zum KP 87 im Zentrum von Lobberich. Weiter geht es zum KP 63. Auf dem Weg nach Grefrath passieren die Radelnden Haus Milbeck, ein ehemaliges Rittergut aus dem 15. Jahrhundert, und erreichen KP 55 im Ortskern von Grefrath. Weiter geht es zum KP 82 in der Nähe des Niederrheinischen Freilichtmuseums. Dort lohnt es sich, die Räder abzustellen und das Museum zu besichtigen. Geöffnet ist täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr, der Eintritt kostet 4,50 Euro, für Kinder und Jugendliche ab sechs Jahre 1,50 Euro (am Wochenende frei). Aktuell ist in der Dorenburg die Sonderausstellung „Tatü Tata – Spielzeug im Einsatz“ zu sehen, die mit verschiedenen Spielstationen Familien zum Entdecken einlädt. Beliebt bei Ausflüglern sind die süßen und herzhaften Pfannkuchen im „Pannekookehuus“ auf dem Museumsgelände, geöffnet ist dienstags bis sonntags ab 12 Uhr.
Weiter geht es zum KP 44 im Landschaftsschutzgebiet Vorster Heide. Die Radler passieren den Ortsteil Müllem und erreichen auf zum Teil unbefestigten Wegen KP 21. Auf dem Weg zum KP 47 in Hombergen lohnt sich zu Fuß ein Abstecher zum Aussichtsturm Taubenberg inmitten des Waldgebiets der Hinsbecker Heide: Der etwa 29 Meter hohe Turm bietet einen weiten Ausblick auf Nettetal und die Landschaft ringsum.
Am KP 47 angekommen, fahren die Ausflügler Richtung KP 2 und erreichen nach rund 41 Kilometern den Ausgangspunkt am Infozentrum der Biologischen Station Krickenbecker Seen. Sie informiert über die Geologie, die heimische Tier- und Pflanzenwelt und die ökologischen Zusammenhänge. Aktuell ist dort die Ausstellung „Schattenwelten“ zu sehen, eine Fotoausstellung, die die Welt der Schleimpilze (Myxomyceten) in den Mittelpunkt stellt – mit künstlerischen Bildern von David Cornette. Die Ausstellung ist mit Infotafeln angereichert, um mehr über diese Kreaturen zu erfahren. Geöffnet ist das Infozentrum mittwochs bis sonntags von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.